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Höchste Warnstufe nach Ausbruch von indonesischem Vulkan Semeru ausgerufen
Nach einer Eruption des Vulkans Semeru auf der indonesischen Insel Java haben die Behörden die höchste Warnstufe ausgerufen. Der Vulkan in der Region Lumajang, der am Sonntag eine hunderte Meter hohe Aschewolke ausspuckte, bedrohe die umliegenden Dörfer, teilte das Zentrum für Vulkanologie und geologischen Katastrophenschutz mit. Am Samstag war die indonesische Hauptinsel bereits von einem Erdbeben erschüttert worden.
Nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde gingen am Sonntag heiße "Lawinen" aus Lava an den Hängen de Vulkans hinab. Zunächst gab es keine Berichte über Tote oder Verletzte. Die meisten Bewohner in den beiden am stärksten bedrohten Dörfern hätten sich in Sicherheit gebracht, sagte die Sprecherin des Katastrophenschutzes in Lumajang.
Laut der Behörden wurden Notunterkünfte eingerichtet. Ein örtlicher TV-Sender berichtete über Einwohner, die in einer Schule Schutz suchten. Auf Videoaufnahmen, die der Nachrichtenagentur AFP von Rettungskräften weitergeleitet wurden, war eine riesige schwarze Wolke zu sehen, die aus dem Krater in den Himmel aufstieg und die Sonne verdeckte.
Am Nachmittag wurden die umliegenden Dörfer von Monsunregen heimgesucht, der sich mit Vulkanasche vermischte, wie der örtliche Sender Kompas TV berichtete. Einem AFP-Journalisten zufolge waren nach dem Ausbruch das Internet und Telefonverbindungen unterbrochen. Behörden verteilten kostenlose Masken an die Bevölkerung.
Der 3676 Meter hohe Semeru ist der höchste Berg auf der indonesischen Hauptinsel Java und liegt rund 800 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta.
In Japan löste der Ausbruch eine Tsunamiwarnung aus. Sie gelte für die Inselketten Miyako und Yaeyama in der Präfektur Okinawa, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
Vor genau einem Jahr waren beim Ausbruch des Semeru mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen. 5000 Häuser wurden damals beschädigt, mehrere Dörfer wurden in Schlamm und Asche gehüllt. Fast 10.000 Anwohner mussten aus ihren Häusern fliehen.
Indonesien hat rund 130 aktive Vulkane. Der südostasiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen mehrere tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen.
Am Samstag wurde die Provinz West Java von einem Beben der Stärke 5,7 erschüttert. Ein Mensch wurde verletzt, Berichte über Tote oder größere Schäden gab es zunächst aber nicht. Zwei Wochen zuvor waren bei einem starken Erdbeben in der Region nach Angaben der Behörden 331 Menschen ums Leben gekommen und tausende weitere verletzt worden.
D.Schneider--BTB