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Tausende Menschen fliehen nach Staudammbruch in Südukraine vor den Wassermassen
Tausende Menschen auf der Flucht, überflutete Orte und weiter steigende Wasserpegel: Einen Tag nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine haben die Folgen für die Region immer katastrophalere Dimensionen angenommen. Wer für die Explosion verantwortlich war, die den Staudamm beschädigt hatte, blieb indessen unklar. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schlug eine internationale Untersuchungskommission zum Staudamm-Bruch vor.
Die Fluten schwollen am Mittwoch weiter an, in der besonders betroffenen Großstadt Cherson im von der ukrainischen Armee kontrollierten Gebiet stiegen die Pegel um fünf Meter.
Auf der von der Ukraine gehaltenen westlichen Seite des Flusses Dnipro wurden nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums mehr als 1750 Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht. 1600 Rettungskräfte und Polizisten wurden demnach mobilisiert. 29 Orte seien überflutet worden, davon zehn unter russischer Kontrolle, erklärte das Ministerium. Die von Moskau eingesetzten Behörden auf der Ostseite des Flusses gaben die Evakuierung von bis Mittwochmittag 1274 Menschen bekannt.
Insgesamt sollten mehr als 40.000 Menschen auf beiden Seiten des Flusses evakuiert werden. Angaben zu möglichen Toten und Verletzten lagen weiterhin nicht vor.
Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Dnipro war durch die Explosion in der Nacht zum Dienstag teilweise zerstört worden, große Mengen Wasser traten aus. Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für die Explosion verantwortlich.
Der russische Präsident Wladimir Putin sprach in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zum Dammbruch am Mittwoch von einer "barbarischen Tat" Kiews. Dadurch sei "eine ökologische und humanitäre Katastrophe großen Ausmaßes" verursacht worden, sagte Putin nach Angaben des Kreml in einem Telefonat mit Erdogan.
Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal warf hingegen Moskau in einer Videoschalte bei einem Treffen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" und einen "Ökozid" vor.
Erdogan schlug die Einsetzung einer internationalen Kommission zur Untersuchung des Staudamm-Bruchs vor. Dem Gremium könnten Fachleute der Kriegsparteien, der UNO "und der internationalen Gemeinschaft einschließlich der Türkei" angehören, sagte der der türkische Präsident nach Angaben seines Büros bei einem Telefonat mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj.
Selenskyj teilte seinerseits mit, er habe mit Erdogan über die "humanitären und ökologischen Folgen" der Teilzerstörung des Staudamms gesprochen. Auch habe er dem türkischen Präsidenten eine Liste der von der Ukraine jetzt dringend benötigten Hilfsleistungen geschickt, schrieb Selenskyj im Onlinedienst Twitter.
In einem Interview der Medien "Welt", "Bild" und "Politico" erhob Selenskyj schwere Vorwürfe gegen die UNO und das Rote Kreuz. "Sie sind nicht da!" sagte er demnach. Die Organisationen seien dem Land nach dem Staudammbruch bisher nicht zur Hilfe gekommen. Dabei müssen die UNO und das Rote Kreuz doch "als erste da sein, um Menschenleben zu retten", kritisierte er.
In der Millionenstadt Cherson war die Lage besonders dramatisch. Rettungsteams holten Menschen in Schlauchbooten aus ihren überfluteten Häusern. Die 68-jährige Natalija Korch sagte, sie sei ein Stück weit schwimmend aus ihrem gefluteten Haus geflüchtet. Die Beine der Frau waren mit Schürfwunden übersät, ihre Hände zitterten von der Kälte, als sie aus dem Rettungsboot stieg.
"Alle meine Zimmer stehen unter Wasser. Mein Kühlschrank, meine Kühltruhe, alles treibt im Wasser", berichtete Korch. Sie sorgte sich um ihre beiden Hunde, die sie nicht habe mitnehmen können: "Um in das Zimmer zu gelangen, wo sie waren, hätte ich tauchen müssen. Ich weiß nicht, was aus ihnen geworden ist."
Infolge des Dammbruchs wurden laut ukrainischen Angaben 150 Tonnen Maschinenöl in den Dnipro gespült. Das Agrarministerium in Kiew äußerte die Befürchtung, dass insgesamt zehntausende Hektar landwirtschaftliche Fläche auf beiden Seiten des Stroms überflutet werden könnten. Die Katastrophe bedrohe "die globale Ernährungssicherheit", sagte Regierungschef Schmyhal.
Russland warf seinerseits der Ukraine am Mittwoch vor, eine wichtige Ammoniak-Pipeline gesprengt zu haben. Eine "ukrainische Sabotage- und Aufklärungsgruppe" habe die derzeit ungenutzte Pipeline Togliatti-Odessa in der nordöstlichen Region Charkiw in der Ukraine "gesprengt", erklärte das Moskauer Verteidigungsministerium. Bei dem "Terrorakt" seien mehrere Zivilisten verletzt worden.
C.Meier--BTB