- Andretti sign up Symonds to strengthen F1 push
- OpenAI says AI is 'safe enough' as scandals raise concerns
- US to sell off strategic gasoline reserves in northeast
- Trump walks back remarks on birth control restrictions
- Milei keeps insults flying as Spain pulls out ambassador
- Al-Hilal face new Saudi season without sidelined Neymar
- Trump doesn't testify as defense rests case
- French actor Depardieu in 'violent' scuffle with photographer
- Remote Mexican communities prepare for election challenges
- Israel revokes order to cut AP live Gaza video feed
- Brazil drops rice tariffs after flooding hits key farming region
- Winning mentality Leverkusen's weapon for Europa League final: Alonso
- Trump campaign deletes 'unified reich' video amid White House ire
- Trump 'more relatable than we want to admit': biopic star Sebastian Stan
- Zelensky says Ukraine achieving 'results' in northeast
- Pochettino leaves Chelsea after just one season in charge
- One dead, dozens injured as Singapore-bound flight hits turbulence
- Frida Kahlo museum denies lending painter's clothes to Madonna
- Veteran Dutch woman's football star Martens says to retire
- After player hides anti-homophobia logo, Monaco apologise
- Starc stars as Kolkata thrash Hyderabad to reach IPL final
- Olympic torch ascends Cannes red carpet
- Istanbul's century-old streetcar gets a makeover
- Djokovic backs Nadal for French Open title
- China warns Taiwan of reprisals over Lai inauguration speech
- Rasoulof, director who fled Iran, will attend Cannes
- 'Invincible' Leverkusen can be beaten, says Atalanta's De Roon
- Barca women's captain Putellas extends contract
- Buttler keen for England to show their mettle at T20 World Cup
- Children are stars of London's Chelsea Flower Show
- Director Rasoulof, who fled Iran, will attend Cannes: organisers
- Natural disasters hit 1 in 5 US adults' finances in 2023: Fed
- 10 bodies found in Mexico's Acapulco, some in street
- Trump video mentioning 'unified reich' draws White House ire
- Israel shuts down Associated Press live video feed of Gaza
- Stock markets diverge as traders look for fresh impetus
- Platinum loses shine amid BHP's vast Anglo bid
- Pogacar continues Giro dominance on day of rider protests
- Salah hints at Liverpool stay, targets trophies next season
- ICC's Khan: 'No nonsense' lawyer under fire from all sides
- Trump doesn't testify, defense rests case in trial
- Court rules UK government anti-protest powers unlawful
- Cannes star Renate Reinsve 'lost control' in mad laughing fit
- After player covers anti-homophobia logo, Monaco apologise
- Ukraine says allies can down Russian missiles over its territory
- Apple appeals huge EU fine for music streaming restrictions
- Greek court drops charges in migrant shipwreck case
- Raisi death reshapes Iran succession, puts focus on Khamenei son
- Schools, factories closed after quake 'swarm' near Naples
- German 'prince' at centre of alleged coup plot denies charges
Umweltministerin Lemke will Abschuss von Wölfen nach Weidetierrissen erleichtern
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will den Abschuss von Wölfen nach Rissen von Weidetieren erleichtern. Sie präsentierte am Donnerstag in Berlin ihre Vorschläge zum künftigen Umgang mit dem Wolf, nachdem Landwirte über zunehmende Schäden geklagt hatten. Demnach soll künftig 21 Tage lang ab dem Riss auf einen Wolf geschossen werden dürfen, der sich in tausend Metern Umkreis von der Rissstelle aufhält.
Damit greift Lemke wissenschaftliche Erkenntnisse auf, wonach Wölfe nach einem Riss in dieser Zeit mit hoher Wahrscheinlichkeit an diese Stelle zurückkehren, ein Abschuss also das Tier treffen dürfte, das für den Riss verantwortlich ist. Mehrere Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein: Es ist weiterhin eine Genehmigung für den Abschuss nötig, außerdem geht es um "zuvor festgelegte Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen" und der Wolf muss "zumutbare Herdenschutzmaßnahmen" überwunden und Weidetiere gerissen haben.
Anders als bisher in der Praxis üblich muss hierfür aber nicht das Ergebnis einer DNA-Analyse abgewartet werden. Ein "anlassloses Abschießen von Wölfen" werde es weiterhin nicht geben, sagte Lemke, das sei weder mit nationalem noch mit europäischem Recht vereinbar. Zudem sei der Wolf ein schützenswertes Säugetier, das "Leid und Schmerzen empfindet", er gehöre in das Ökosystem und ernähre sich zu 95 Prozent ohnehin von Wild und nicht "auf der Weide".
Der Umgang mit dem Wolf ist in der Naturschutz-Richtlinie der EU sowie im Bundesnaturschutzgesetz geregelt. Wölfe können auf dieser Basis bereits heute getötet werden. Das dafür nötige Verfahren sei allerdings zu "kompliziert, bürokratisch und aufwendig" und dauere zu lang, sagte Lemke. Die Regeln hätten sich in der Praxis nicht bewährt. Daher sei nicht nur die Frustration groß, sondern auch die Akzeptanz des Wolfs gefährdet.
Lemke will zudem weitere bürokratische Entlastungen auf den Weg bringen, etwa Musterbescheide, die den Verwaltungsaufwand der Bundesländer bei Abschussgenehmigungen reduzieren. Ihre Vorschläge will sie nun mit den Bundesländern beraten und auf einer Umweltministerkonferenz Ende November beschließen. Ihr Ziel ist es, dass die neuen Regeln bis zur nächsten Weidetiersaison in Kraft sind - sie könnten zum 1. Januar des kommenden Jahres umgesetzt werden.
Ihr gehe es letztlich darum, "eine Balance zwischen dem Schutz der Weidetiere und dem Schutz des Wolfs hinzubekommen", sagte Lemke. Die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland habe zu Konflikten und Herausforderungen geführt. Für Weidetierhalterinnen und -tierhalter sei es ein schwerer Verlust, wenn Tiere verendet auf der Weide liegen, "nicht nur wirtschaftlich, sondern auch emotional". Diese Sorgen und Probleme nehme sie ernst.
Landwirte in Deutschland klagen über zunehmende Schäden durch Wolfsrudel. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr mehr als 4000 Weidetiere durch Wolfsangriffe verletzt oder getötet oder wurden anschließend vermisst.
Der Deutsche Bauernverband kritisierte, für ein erfolgreiches Wolfsmanagement reichten vereinfachte Abschüsse nach Rissen an Weidetieren "bei weitem nicht aus". Die Menschen im ländlichen Raum würden mit den Folgen der Ausbreitung der Wölfe "allein" gelassen, erklärte der Verband gemeinsam mit dem Deutschen Jagdverband und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Die Regierung müsse vielmehr "umgehend ein regional differenziertes Bestandsmanagement für den Wolf zulassen".
Die Umweltschutzorganisation BUND hält Lemkes Vorschläge für "akzeptabel", verweist aber darauf, dass Einzelabschüsse zwar "punktuell zur Entlastung führen, das Problem aber nicht grundsätzlich lösen". Nötig sei vielmehr ein besserer Herdenschutz, hier müsse die Regierung tätig werden. Die Deutsche Umwelthilfe sprach von einer "praktikablen, wissenschaftlich fundierten und zügig umsetzbaren Lösung", die Wolf und Weidehaltung nicht gegeneinander ausspiele.
Der CSU-Agrarpolitiker Artur Auernhammer kritisierte, dass der Wolf "nach wie vor nicht schadensunabhängig bejagt" werden dürfe. Die Regierung drücke sich vor einer Bestandsregulierung.
L.Janezki--BTB