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Kiew: Exhumierung von 447 Leichen in Isjum abgeschlossen
Die ukrainischen Behörden haben die Exhumierung der Leichen nahe der zurückeroberten Stadt Isjum abgeschlossen. Insgesamt seien 447 Leichen exhumiert worden, teilte die Staatsanwaltschaft der ostukrainischen Region Charkiw am Freitag in Onlinenetzwerken mit. Der Gouverneur von Charkiw hatte zuvor von 436 Leichen gesprochen, von denen 30 ihm zufolge Folterspuren aufwiesen.
Bei den Leichen handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um 425 Zivilisten, darunter fünf Kinder, sowie 22 ukrainische Soldaten. Nun würden alle notwendigen Schritte ergriffen, "um die Todesumstände zu klären und das russische Militär zu bestrafen", fügte die Staatsanwaltschaft hinzu.
"Die meisten (Leichen) weisen Anzeichen eines gewaltsamen Todes auf, 30 weisen Folterspuren auf", erklärte der Gouverneur von Charkiw, Oleg Synegubow, im Kurznachrichtendienst Twitter. Es seien Leichen mit Strick um den Hals, mit gefesselten Händen, mit gebrochenen Gliedmaßen und Schusswunden gefunden worden.
Mehreren Männern seien die Genitalien amputiert worden, erklärte der Gouverneur. All dies seien "Beweise für die schrecklichen Folterungen, denen die Angreifer die Einwohner von Isjum ausgesetzt haben."
Ukrainische Streitkräfte hatten bei einer Gegenoffensive zuvor zahlreiche von Russland besetzte Gebiete zurückerobert. Vor einer Woche entdeckten sie in Isjum in der Region Charkiw nach eigenen Angaben hunderte Gräber und mehrere "Folterräume".
Der Kreml bestreitet, dass russische Truppen für die Gräueltaten verantwortlich sind und bezeichnete die Entdeckung von Massengrabstätten als Falschmeldungen.
I.Meyer--BTB