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Dutzende Tote bei Kämpfen zwischen Armee und Miliz im Sudan
Im Sudan haben sich wochenlange Spannungen zwischen Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan und der paramilitärischen Miliz RSF in heftiger Gewalt entladen: Mehr als 50 Zivilisten sowie dutzende Soldaten und Kämpfer wurden bei den am Samstag begonnen Gefechten nach Angaben des Zentralkomitees sudanesischer Ärzte getötet, mehr als 600 weitere Menschen wurden verletzt. Der Konflikt entzündete sich an der geplanten Eingliederung der RSF in die Armee; dies gilt als zentraler Schritt bei dem Vorhaben, die Macht in dem nordafrikanischen Land wieder an eine zivile Regierung zu übertragen.
Die Kämpfe zwischen der Armee und der RSF-Miliz begannen in der Hauptstadt Khartum und dehnten sich am Sonntag auf weitere Landesteile aus. Beide Konfliktparteien vermeldeten am Wochenende Erfolge, die Lage blieb jedoch unübersichtlich.
Die Vereinten Nationen meldeten den Tod von drei Mitarbeitern des Welternährungsprogramms (WFP) in der westlichen Krisenregion Darfur. WFP-Chefin Cindy McCain gab daraufhin den vorläufigen Rückzug ihrer Agentur aus dem krisengebeutelten Land bekannt.
Das Programm könne seine "lebensrettende Arbeit nicht leisten, wenn die Sicherheit unserer Teams und Partner nicht gewährleistet ist", sagte McCain. Am Flughafen von Khartum wurde laut WFP ein von der Organisation genutztes Flugzeug "schwer beschädigt".
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, sie sei "entsetzt über die vielen Opfer". Sie unterstütze die Bemühungen des UN-Sondergesandten Volker Perthes für eine Waffenpause. Das Auswärtige Amt beobachte zudem genau die Lage der deutschen Staatsbürger im Sudan. Am Samstag hatte das Amt eine Reisewarnung für das Land herausgegeben und vor Ort befindliche Deutsche gebeten, auf Fahrten innerhalb des Landes zu verzichten.
Die Armee und die RSF erklärten am Sonntagnachmittag in zwei separaten Mitteilungen, sie hätten einem UN-Vorschlag zu mehrstündigen Korridoren für humanitäre Zwecke zugestimmt, über die unter anderem Verletzte evakuiert werden sollten. Eine Stunde nach dem für 14.00 Uhr Ortszeit angekündigten Inkrafttreten der Korridore waren jedoch im Zentrum Khartums nahe dem Flughafen noch Schüsse zu hören.
Die RSF-Miliz verkündete am Samstag, ihre Kämpfer hätten den Präsidentenpalast, den Flughafen und weitere wichtige Einrichtungen in Khartum eingenommen; die Armee wies dies zurück. Die Luftwaffe forderte die Bewohner der Hauptstadt auf, in ihren Häusern zu bleiben. Zeitgleich setzte sie die Luftangriffe auf RSF-Stellungen fort. Augenzeugenberichten zufolge gab es in Khartum seit Samstag weder Wasser noch Strom.
In den vergangenen Wochen hatten sich die Spannungen zwischen Militärmachthaber al-Burhan und seinem Stellvertreter, dem RSF-Anführer Mohamed Hamdan Daglo, über die geplante Eingliederung der RSF in die reguläre Armee verschärft. Daglo sagte dem Nachrichtensender Al-Dschasira, Ziel seiner Verbände sei die Eroberung aller Armeestützpunkte. Die Armee ihrerseits erklärte Daglo zu einem "gesuchten Kriminellen" und die RSF zu einer "Rebellenmiliz".
Die geplante Eingliederung der RSF in die Armee galt als zentraler Teil des Vorhabens, die Macht im Sudan wieder an eine zivile Regierung zu übertragen. Außenministerin Baerbock pochte am Sonntag auf diesen Übergang: Die Menschen im Sudan hätten "in den letzten Jahren deutlich gemacht, dass sie eine demokratische Zukunft für ihr Land wollen", schrieb Baerbock auf Twitter.
UN-Generalsekretär António Guterres forderte ein sofortiges Ende der Gewalt und einen Dialog. Die Arabische Liga setzte eine Dringlichkeitssitzung an. In einer gemeinsamen Erklärung forderten Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA ein Ende der militärischen Eskalation.
Ähnliche Appelle kamen von der EU, Großbritannien, der Afrikanischen Union (AU) sowie aus China und Russland. Am Sonntag kündigte AU-Kommissionspräsident Moussa Faki Mahamat an, er werde "unverzüglich" in den Sudan reisen, um die Konfliktparteien "zu einer Feuerpause zu bewegen".
Sudans De-facto-Machthaber Al-Burhan ist seit einem Militärputsch im Oktober 2021 an der Macht. Er setzte die Regierung ab, die nach dem Sturz des langjährigen Staatschefs Omar al-Baschir 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen leiten sollte. Pro-demokratische Kräfte werfen dem Armeechef vor, die internen Konflikte im Land für eigene politische Zwecken zu schüren.
Die nun gegen die Armee kämpfende RSF-Miliz ist aus der Dschandschawid-Miliz hervorgegangen, die in der südsudanesischen Region Darfur Gräueltaten an der Zivilbevölkerung begangen hatte.
L.Janezki--BTB