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Putin verleiht Edward Snowden die russische Staatsbürgerschaft
Russlands Präsident Wladimir Putin hat dem früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden die russische Staatsbürgerschaft verliehen. In einem am Montag auf der Website der russischen Regierung veröffentlichten Dekret steht Snowdens Name neben dutzenden anderen Namen in einer Liste neuer russischen Staatsbürger. Snowden selbst schrieb im Onlinedienst Twitter, nach fast zehn Jahren im Exil brauche seine Familie "ein bisschen Stabilität".
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte russischen Nachrichtenagenturen, Snowden habe die russische Staatsbürgerschaft auf eigenen Wunsch erhalten. Snowden hatte sich 2020 um einen russischen Pass beworben, damals jedoch erklärt, die US-Staatsbürgerschaft ebenfalls behalten zu wollen. Russland lockerte vor einigen Jahren seine strengen Staatsbürgerschaftsgesetze und erlaubt nun eine doppelte Staatsangehörigkeit.
Snowdens Anwalt Anatoli Kutscherena sagte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, Snowdens Ehefrau Lindsay Mills werde nun ebenfalls die russische Staatsbürgerschaft beantragen. Snowden und Mills hatten 2017 in Moskau geheiratet und haben mittlerweile zwei Söhne.
"Nach Jahren der Trennung von unseren Eltern haben meine Frau und ich keine Lust, von unseren Söhnen getrennt zu werden", schrieb Snowden auf Twitter. "Nach zwei Jahren des Wartens und fast zehn Jahren im Exil wird ein bisschen Stabilität für meine Familie einen Unterschied machen."
Snowden hatte sich 2020 vor der Geburt seines ersten Sohnes um einen russichen Pass beworben. Er hatte damals aber erklärt, Mills und er wollten ihr Kind "mit dem ganzen Werteverständnis jenes Amerika, das wir lieben, erziehen" - "einschließlich der Freiheit, seine Meinung zu sagen". In diesem Jahr bekamen Mills und Snowden einen zweiten Sohn.
Snowden hatte im Jahr 2013 tausende streng geheime Dokumente über die Überwachungs- und Spionagepraktiken der US-Geheimdienste veröffentlicht. Er tauchte unter und floh nach Russland, wo er seitdem lebt. In den USA droht ihm eine lange Haftstrafe unter anderem wegen Spionage.
Putin hatte vergangene Woche in Russland eine Teilmobilisierung für den Militäreinsatz in der Ukraine verkündet. Nach Angaben seines Anwalts muss Snowden aber keine Einberufung fürchten, da er keine Erfahrung in der russischen Armee habe.
F.Müller--BTB