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Bluttat von Hamburg mit acht Toten als Amoklauf eingestuft
Nach dem tödlichen Schusswaffenangriff auf eine Kirche der Zeugen Jehovas in Hamburg mit acht Toten gehen die Behörden von einem Amoklauf aus. Nach Ermittlerangaben vom Freitag erschoss ein 35-jähriges früheres Mitglied der Gemeinde bei der Bluttat vom Donnerstagabend sieben Menschen und dann sich selbst. Das Motiv für die Bluttat, die im In- und Ausland große Betroffenheit auslöste, liegt demnach aber noch im Dunkeln.
Der mutmaßlichen Täter identifizierten die Ermittlungsbehörden am Freitag als den 35-jährigen Philipp F., der demnach früher Mitglied der Gemeinde im Stadtteil Groß Borstel war, die Zeugen Jehovas allerdings vor etwa anderthalb Jahren verließ. Polizei und Staatsanwaltschaft zufolge schoss F. am Donnerstagabend gegen 21.00 Uhr mit einer halbautomatischen Pistole erst durch ein Fenster in das Haus, in dem ein Gottesdienst stattfand. Danach gelangte er durch das Fenster in das Gebäude und schoss weiter.
Bei den Todesopfern handelte es sich demnach um vier Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 33 und 60 Jahren sowie ein ungeborenes Baby im Mutterleib. Die Mutter überlebte. Zudem wurden acht Menschen im Alter von 23 bis 46 Jahren verletzt, vier davon schwebten in Lebensgefahr. Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) sprach am Freitag vor Journalisten von einer "Amoktat" sowie dem "schlimmsten Verbrechen in der jüngeren Geschichte unserer Stadt".
Um 21.04 Uhr gingen die ersten von 47 Notrufen ein. Eine Spezialeinheit der Polizei war zufällig ganz in der Nähe und schon nach wenigen Minuten am Tatort. Als die Polizeikräfte ins Haus gelangten, sei der mutmaßliche Täter ins Obergeschoss geflohen, sagte Einsatzleiter Matthias Tresp. Er wurde später erschossen mit der Pistole in der Hand gefunden. Polizisten fanden neun leergeschossene Magazine zu jeweils 15 Schuss, 22 Magazine habe der mutmaßliche Täter noch dabei gehabt. In seiner Wohnung wurde weitere Munition gefunden.
Tresp sprach von einem "glücklichen Zufall", dass die Spezialeinheit gerade in der Nähe war. An dem folgenden Großeinsatz seien 953 Polizistinnen und Polizisten beteiligt gewesen, darunter auch Spezialkräfte aus Schleswig-Holstein und der Bundespolizei. Etwa 20 Menschen hätten unverletzt aus dem Gebäude gerettet werden können.
Wegen der unklaren Tatumstände griff am Donnerstagabend das Konzept für eine Amoklage. Die Menschen im umliegenden Stadtteil wurden dazu aufgerufen, den Gefahrenbereich zu meiden und in ihren Häusern zu bleiben. In einem von einem Zeugen gedrehten Video habe es zuerst so ausgesehen, als sei ein weiterer Täter beteiligt gewesen. Dabei habe es sich aber um einen Schatten gehandelt, sagte Tresp. Später in der Nacht gab die Polizei bekannt, dass es keine Hinweise auf flüchtige Täter gebe.
Sie geht davon aus, dass F. die Tat allein beging. Hinweise auf ein politisches Motiv haben die Ermittler nicht. Der Verdächtige war den Behörden auch nicht bekannt. Laut Staatsanwaltschaft lagen keine Strafanzeigen gegen ihn vor. Allerdings habe er selbst Strafanzeigen wegen eines angeblichen Betrugsverdachts gestellt. Dem werde nachgegangen. F. war als Sportschütze registriert und besaß die mutmaßliche Tatwaffe legal.
Die Waffenbehörde hatte allerdings im Januar einen anonymen Hinweis auf eine mutmaßliche psychische Krankheit des 35-Jährigen bekommen. Dieser hege zudem besondere Wut auf die Zeugen Jehovas, hieß es. Bei einer unangekündigten Kontrolle in seiner Wohnung im Februar hätten Beamte bis auf ein einzelnes Projektil außerhalb des Tresors aber keine Verstöße gegen waffenrechtliche Vorschriften festgestellt, sagte Hamburgs Polizeipräsident Ralf Meyer. Der Vorgang soll nun noch einmal überprüft werden, der Briefschreiber konnte bislang nicht ermittelt werden.
Den Ermittlern zufolge wurde F. im bayerischen Memmingen geboren. Er soll seit 2014 in Hamburg gelebt haben. Die Gemeinde der Zeugen Jehovas verließ er vor anderthalb Jahren offenbar freiwillig, aber "nicht im Guten", wie Thomas Radszuweit, der Leiter des Staatsschutzes, sagte. Laut dem anonymen Brief an die Waffenbehörde soll er nicht nur auf die Zeugen Jehovas, sondern auch auf seinen früheren Arbeitgeber wütend gewesen sein.
Die Bluttat löste in Deutschland und Europa Entsetzen aus. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte beim Besuch der Handwerksmesse in München, er sei "fassungslos" angesichts dieser Gewalt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte, er habe die Nachricht "mit großem Entsetzen" aufgenommen. Auch weitere Politiker und die christlichen Kirchen reagierten bestürzt. Frankreich und die USA sprachen den Familien der Opfer ihr Beileid aus.
B.Shevchenko--BTB