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Entlassener Polizist tötet mindestens 37 Menschen in Thailand
Ein entlassener Polizist hat in Thailand mindestens 37 Menschen getötet, darunter 23 Kinder. Der 34-Jährige drang nach Polizeiangaben am Donnerstagmittag in einen Kindergarten in Na Klang im Norden des Landes ein und schoss um sich, bevor er mit einem Auto floh. Später kehrte er in sein Haus zurück und tötete seine Frau, sein Kind und sich selbst.
Zwölf weitere Menschen wurden nach Angaben der Provinzpolizei bei dem Angriff verletzt, drei davon schwer. Demnach handelte es sich bei dem Täter um einen früheren Polizisten, der im Januar wegen Drogenmissbrauchs gefeuert worden war. Der Mann war während der Tat mit einer Schrotflinte, einer Pistole und einem Messer bewaffnet.
"Einige Mitarbeiter aßen vor dem Kindergarten zu Mittag, als der Angreifer sein Auto parkte und vier von ihnen erschoss", sagte die stellvertretende Leiterin des Kindergartens, Nanthicha Punchum, der Nachrichtenagentur AFP. Demnach trat der Schütze die Tür ein "und begann, die Köpfe der Kinder mit einem Messer aufzuschlitzen". Aufnahmen zeigten verzweifelte Eltern, die vor dem Kindergarten weinten.
Polizeiangaben zufolge sollte der Täter am Freitag wegen eines Drogenprozesses vor Gericht erscheinen. Der Angreifer sei in einem manischen Zustand gewesen, sagte Polizeichef Damrongsak Kittiprapat. Ob dies an Drogenkonsum lag, war zunächst nicht bekannt. "Wir müssen sein Blut auf Drogen testen", sagte Damrongsak. "Was heute passiert ist, wird uns eine Lehre sein, damit so etwas in Zukunft nicht mehr passiert."
Augenzeugin Paweena Purichan war mit ihrem Motorrad auf dem Weg zur Arbeit, als sie auf den flüchtenden Täter traf. Er sei gezielt auf andere Autos zugefahren, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP: "Der Angreifer hat ein Motorrad gerammt und zwei Leute sind verletzt worden. Ich habe Gas gegeben, um ihm zu entkommen. Überall war Blut." Laut Paweena war der Mann in dem Stadtteil als drogensüchtig bekannt.
Bei der für die Tat eingesetzten Pistole handelt es sich der Polizei zufolge um eine legal erworbene Waffe. Sie sei Privat- und nicht Polizeibesitz.
Der thailändische Regierungschef Prayut Chan-O-Cha drückte den Opfern des "schrecklichen Vorfalls" sein Mitgefühl aus. Er habe die Behörden angewiesen, unter Hochdruck zu ermitteln, schrieb er auf Facebook.
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef äußerte sich "traurig und schockiert über die tragische Schießerei".
"Ich bin schockiert angesichts der schrecklichen Ereignisse in Thailand", twitterte die britische Premierministerin Liz Truss. "Meine Gedanken sind bei den Betroffenen und den Rettungskräften."
Der Schmerz, den die "schreckliche Nachricht aus Thailand" auslöse, sei unvostellbar, schrieb der australische Premierminister Anthony Albanese. "Alle Australier senden ihre Liebe und ihr Beileid."
Thailand gehört zum sogenannten Goldenen Dreieck, einer für Drogenschmuggel, -Herstellung und -Missbrauch berüchtigten Region Asiens. Steigende Produktionsmengen haben die Straßenverkaufspreise für die synthetische Droge Crystal Meth in Thailand nach Angaben der UN-Antidrogenbehörde (UNODC) auf ein Rekordtief gesenkt.
J.Bergmann--BTB