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Vor Traumkulisse: Wölfinnen schnappen sich den Pokalrekord
Beflügelt von einer traumhaften Rekordkulisse haben sich die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg zum neunten Mal in Serie den DFB-Pokal gekrallt. Vor 44.808 Fans beim ausverkauften Endspiel in Köln bezwang das unersättliche Team um Kapitänin Alexandra Popp den mutigen SC Freiburg 4:1 (1:1) und stieg mit dem insgesamt zehnten Triumph zum alleinigen Rekordsieger auf.
Nach einem frühen Eigentor von Lisa Karl (4.) trafen Rebecka Blomqvist (57.), Popp (84.) und Dominique Janssen (89., Handelfmeter nach Videobeweis) für den abgezockten Abo-Champion. Janina Minge (42.) hatte zwischenzeitlich für den SCF ausgeglichen, der trotz tapferer Gegenwehr weiter auf den ersten Titel der Vereinsgeschichte warten muss.
"Der Sieger steht vorher schon fest", hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf vor Anpfiff bei Sky beim Blick auf die Ränge geschwärmt: "Das ist der Frauenfußball vor dieser tollen Kulisse." Die 13 Jahre alte Bestmarke von 26.282 Final-Zuschauern wurde pulverisiert.
Nach der wohl verspielten Triple-Chance wartet nun am 3. Juni das nächste Spektakel auf die Wölfinnen, die ihre letzte Pokal-Niederlage im November 2013 kassierten. Im Champions-League-Traumfinale in Eindhoven gegen den FC Barcelona sind ist der VfL allerdings in der Außenseiterrolle.
Wolfsburg-Coach Tommy Stroot bot vier Tage nach dem 0:4-Debakel bei Eintracht Frankfurt im Meisterrennen ein halbes Dutzend deutsche EM-Heldinnen in seiner Startelf auf, Marina Hegering und Lena Lattwein fehlten verletzt. Auf der Gegenseite musste Trainerin Theresa Merk ihre Torhüterin Lena Nuding (Knieverletzung) ersetzen, für sie kam Gabrielle Lambert zu ihrem Startelfdebüt.
Und die Kanadierin war früh gefordert - kam aber bei einer Hereingabe von Lynn Wilms nur mit der Fußspitze an den Ball, den Karl ins eigene Tor klärte. Die mitgereisten SCF-Anhänger, die vor Spielbeginn nach zwei gezündeten Rauchbomben ermahnt wurden, peitschen ihr Team in der Neuauflage des Endspiels von 2019 (1:0 für Wolfsburg) weiter unermüdlich an.
In schwarzen Sondertrikots zehn Jahre nach dem Triple 2013 spielte sich jedoch zunächst der VfL in der Freiburger Hälfte fest. Das 2:0 lag in der Luft, doch gegen Svenja Huth (16.) und Felicitas Rauch (28.) war Lambert zur Stelle.
Der Sport-Club setzte vor den Augen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg erste Nadelstiche, dann ließ Minge den Underdog mit ihrem Kopfballtreffer nach einer Ecke tatsächlich jubeln. Kurz danach folgte der Pausenpfiff.
Nach dem Seitenwechsel brachte Stroot seinen Edeljoker Ewa Pajor für Sveindis Jonsdottir. Doch die erste Chance hatten die Freiburgerinnen durch Giovanna Hoffmann (57.), Nationaltorhüterin Merle Frohms parierte. Exakt 27 Sekunden später aber staubte Blomqvist auf der Gegenseite ab, nachdem Pajor den Pfosten getroffen hatte. In der Schlussphase machte Popp per Kopf alles klar.
Vor dem letzten Treffer nahm Schiedsrichterin Fabienne Michel (Mainz) bei der VAR-Premiere im Frauen-Endspiel die Hilfe aus dem Keller entgegen. Janssen verwandelte den fälligen Strafstoß.
L.Janezki--BTB