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Schleusungen nach Deutschland und über Ärmelkanal: Razzia gegen Bande in Hamburg
Einsatzkräfte der Bundespolizei sind am Donnerstag in Hamburg zu einer Razzia gegen eine mutmaßlich europaweit agierende Schleuserbande ausgerückt. Dabei wurden fünf Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt und zwei Verdächtige festgenommen, wie die Bundespolizei in Hannover und die Staatsanwaltschaft in Hamburg gemeinsam mitteilten.
Die Gruppierung soll demnach Migranten illegal nach Deutschland, aber auch nach Skandinavien sowie über den Ärmelkanal nach Großbritannien geschleust haben. Zum Umfang der Schleusungen machten die Behörden dabei keine Angaben.
Die Geschleusten seien von den Verdächtigen zunächst auf dem Luftweg nach Serbien oder Bosnien-Herzegowina gebracht und dort teilweise tage- und wochenlang unter "menschenunwürdigen Umständen" in den Grenzgebieten zu den EU-Mitgliedstaaten Ungarn und Kroatien untergebracht worden, teilten die Ermittler mit. Danach sollen die Migranten unter teils "lebensgefährlichen Umständen" ungesichert in überladenen Autos in die EU gebracht worden sein.
Hauptziel war demnach Deutschland, wo mehrere Geschleuste außerdem illegal im Betrieb eines Beschuldigten ausgebeutet worden sein sollen. Die aus insgesamt vier Verdächtigen mit deutscher, türkischer sowie italienischer Staatsangehörigkeit bestehende Gruppe soll aber auch für illegale Einreisen nach Skandinavien und "lebensgefährliche Schleusungen" über den Ärmelkanal nach Großbritannien verantwortlich sein, wie die Ermittler weiter erklärten.
An der Razzia waren etwa 160 Einsatzkräfte beteiligt. Diese beschlagnahmten neben zahlreichen Beweismitteln unter anderem auch Gold und Bargeld im Wert von mehreren zehntausend Euro sowie eine Schusswaffe mit 50 Patronen. Von einer Auswertung der beschlagnahmten Mobiltelefone und Computer erhoffen sich die Ermittler nach eigenen Angaben weitere Erkenntnisse zu dem Netzwerk.
C.Meier--BTB