Berliner Tageblatt - Foxconn-Gründer will als pro-chinesischer Präsidentschaftskandidat in Taiwan antreten

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Foxconn-Gründer will als pro-chinesischer Präsidentschaftskandidat in Taiwan antreten
Foxconn-Gründer will als pro-chinesischer Präsidentschaftskandidat in Taiwan antreten / Foto: © AFP/Archiv

Foxconn-Gründer will als pro-chinesischer Präsidentschaftskandidat in Taiwan antreten

Der Gründer des Technologieriesen und iPhone-Zulieferers Foxconn hat angekündigt, in Taiwan für das Amt des Präsidenten zu kandidieren. Nach seiner Rückkehr von einem Besuch in den USA sagte der 72-jährige Terry Gou am Mittwoch vor Journalisten: "Es besteht das Risiko, dass jederzeit ein Krieg ausbrechen kann". Die Demokratische Fortschrittspartei (DPP) der amtierenden Präsidentin Tsai Ing-wen müsse 2024 abgewählt werden, um einen "Krieg" mit China "zu vermeiden".

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Der milliardenschwere Unternehmer will sich nun von Taiwans größter Oppositionspartei Kuomintang (KMT) aufstellen lassen. "Ich muss den jungen Leuten ehrlich sagen, dass es nicht in ihrem Interessen ist, für die DPP zu stimmen, die für Taiwans Unabhängigkeit eintritt, China hasst und gegen China ist", sagte Gou. "Wir dürfen (den Frieden) nicht als selbstverständlich ansehen, sondern die Menschen müssen die richtige Wahl treffen."

Taiwan wählt im Januar 2024 den Nachfolger von Präsidentin Tsai. Deren Amtszeit war von zunehmenden Spannungen mit Peking geprägt. Tsai muss nach zwei maximal zulässigen Amtszeiten abtreten. Vizepräsident William Lai hat angekündigt, dass er sich um die Präsidentschaftskandidatur der DPP bewerben wird.

Gous Ankündigung erfolgte vor einem für Mittwoch geplanten Treffen Tsais mit dem Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, im US-Bundesstaat Kalifornien. Peking hat auf die Ankündigung dieses Treffens erbost reagiert und McCarthy gewarnt, er spiele "mit dem Feuer". Nach einem Besuch von McCarthys Vorgängerin Nancy Pelosi in Taiwans Hauptstadt Taipeh im vergangenen Jahr hielt China massive Militärübungen rund um das demokratisch regierte Taiwan ab. China beansprucht die selbstverwaltete Insel Taiwan als Teil seines Territoriums.

Gou gab die Kontrolle über Foxconn im Jahr 2019 ab. Damals hatte er sich schon einmal um die Präsidentschaftskandidatur der KMT beworben, in den Vorwahlen der Partei aber eine Niederlage eingefahren.

G.Schulte--BTB