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Bericht: Abzug der Bundeswehr aus Mali soll über Senegal laufen
Die Bundesregierung hat nach "Spiegel"-Informationen eine alternative Abzugsroute für die Bundeswehr aus Mali gefunden. Wie das Magazin am Freitag berichtete, wurde mit der Führung des westafrikanischen Staates Senegal vereinbart, dass Transportflugzeuge bei der Rückverlegung aus dem Norden Malis in der Hauptstadt Dakar zwischenlanden können – etwa um Material abzuladen oder Tankstopps vorzunehmen. Die Bundesregierung hatte nach dem Militärputsch im Niger Verhandlungen mit mehreren afrikanischen Staaten über Alternativrouten aufgenommen.
Zudem könne möglicherweise in Malis Hauptstadt Bamako ein Ausweichstützpunkt etabliert werden, um abziehende Soldatinnen und Soldaten nach Deutschland auszufliegen. Bislang wurden Bundeswehrkräfte aus dem Camp Castor im nordmalischen Gao mit einer Chartermaschine in die nigrische Hauptstadt Niamey geflogen, ehe sie von dort den Heimflug antraten – die malischen Behörden genehmigten zwar Frachtflüge von Gao nach Deutschland, nicht aber Personenflüge. Seit dem Putsch in Niger gilt die Abwicklung der Rückverlegung über Niamey als ungewiss.
In der Bundeswehr gibt es nach "Spiegel"-Informationen auch Hoffnungen darauf, abziehende Soldatinnen und Soldaten mit dem Transportflugzeug A400M direkt aus dem nordmalischen Gao nach Deutschland ausfliegen zu können. Solche Direktflüge würden den Logistikern der Bundeswehr vor Ort die Rückverlegung erheblich erleichtern.
Derzeit sind rund 1000 Soldaten im nordmalischen Gao stationiert und weitere 100 in der nigrischen Hauptstadt Niamey – im Rahmen der UNO-Blauhelmmission Minusma. Auf Druck der malischen Militärregierung endet der Einsatz zum Jahresende.
Das Verteidigungsministerium traf dem Bericht zufolge zudem inzwischen Vorkehrungen für den Fall einer Eskalation der Lage in Niger. So halte sich die 4. Kompanie des Kommandos Spezialkräfte bereit für eine militärische Evakuierungsoperation.
Die Notfall-Pläne sehen demnach vor, die rund 100 in Niamey stationierten deutschen Soldatinnen und Soldaten mit Bundeswehr-Transportflugzeugen vom Typ A400M oder A330 herauszuholen – wenn nötig auch ohne Fluggenehmigungen örtlicher Behörden. Die letzten verbliebenen deutschen Zivilisten könnten mit französischen Maschinen ausgeflogen werden. Derzeit aber deute nichts auf solch ein Szenario hin – die Lage in Niamey sei ruhig, berichtete der "Spiegel" aus dem Verteidigungsministerium.
L.Janezki--BTB