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Sechs Raketen auf Flughafen in Bagdad angefeuert
Der internationale Flughafen in der irakischen Hauptstadt Bagdad ist am Freitag Ziel eines Raketenangriffs geworden. Die Geschosse seien auf den Start- und Landebahnen und auf Parkplätzen eingeschlagen, verlautete aus dem Innenministerium. Eine Rakete habe ein leeres Passagierflugzeug beschädigt. Verletzt wurde niemand.
Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurden sechs Geschosse auf den Flughafen abgefeuert. Eines davon habe eine Boeing 767 der staatlichen Fluggesellschaft Iraqi Airways getroffen. Diese veröffentlichte ein Foto der beschädigten Passagiermaschine, auf dem ein Loch in der Flugzeugnase zu sehen war.
Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand. In den vergangenen Wochen waren ähnliche Attacken auf die US-Botschaft in Bagdad, eine diplomatische Einrichtung der USA am Flughafen der irakischen Hauptstadt und Stützpunkte der von Washington angeführten Anti-IS-Koalition verübt worden.
Nach Einschätzung der USA stehen pro-iranische Milizen hinter diesen Angriffen. Diese lehnen die US-geführte Koalition vehement ab, die den Irak im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) unterstützt hatte. Der Kampfeinsatz der Allianz wurde im Dezember eingestellt, es sind aber noch rund 2500 US-Soldaten und etwa tausend Einsatzkräfte anderer Staaten im Land stationiert, um die irakische Armee auszubilden und zu beraten.
Auch innenpolitisch ist die Lage im Irak seit der Parlamentswahl im Oktober angespannt. Am Dienstag waren nach der Wiederwahl von Mohammed al-Halbussi zum Parlamentspräsidenten drei Raketen in der Nähe seines Hauses eingeschlagen.
Die Verhandlungen über die Regierungsbildung sind von Spannungen zwischen den wichtigsten schiitischen Strömungen geprägt. Bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments vor knapp drei Wochen war es zu heftigen Tumulten gekommen.
H.Seidel--BTB