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Deutsche EU-Abgeordnete Ziel iranischer Cyberangriffe
Die deutsche EU-Abgeordnete Hannah Neumann (Grüne) ist Ziel eines Cyberangriffs einer iranischen Hackergruppe geworden. Das Büro von EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola bestätigte der Nachrichtenagentur AFP am Freitag den "versuchten Cyberangriff mit dem Ziel der Informationsbeschaffung". Obwohl der Ursprung des Angriffs "nicht mit absoluter Sicherheit" zu ermitteln gewesen sei, "wurde festgestellt, dass die Art und Weise, wie er durchgeführt wurde, Ähnlichkeiten mit den Methoden staatlich geförderter iranischer Cyberspionagegruppen aufweist".
Neumann sagte AFP, es sei Schadsoftware auf einen Rechner ihres Büros gespielt worden. Es seien jedoch keine Daten abgeflossen und "kein Schaden entstanden", erläuterte die Leiterin der Delegation für die Beziehungen des Parlaments zu den Menschen im Iran.
Neumanns Angaben zufolge wurden sie und ihr Büro im März vom Verfassungsschutz über den Angriffsversuch informiert. Daraufhin hätte sie die Parlamentsverwaltung kontaktiert, welche die entsprechenden Untersuchungen habe vornehmen lassen. Die außenpolitische Sprecherin der Grünen-EU-Fraktion spricht sich seit Jahren gegen die Unterdrückung im Iran aus und ist nach eigenen Angaben gut vernetzt mit der iranischen Widerstandsbewegung.
Die Angriffsversuche hätten sich "sehr gezielt" gegen sie gerichtet, sagte Neumann. So habe es zuvor bereits über Wochen Versuche von Menschen gegeben, unter falscher Identität Zugang zu Rechnern in ihrem Büro zu erlangen. Zuvor habe es bereits Desinformationskampagnen gegen die Politikerin in Onlinenetzwerken sowie "eine ganze Kette an Einschüchterungsversuchen" gegeben.
Sie habe in ihrer Fraktion und auch von Abgeordneten anderer Parteien "viel Solidarität" in der Sache erfahren, sagte die Grünen-Politikerin. Vielen Kolleginnen und Kollegen sei klar, dass auch sie potenzielle Ziele für Spionageangriffe seien, etwa aus Russland oder China. Sie hoffe, dass der Vorfall "dazu beiträgt, dass wir unsere IT-Systeme und unsere Wachsamkeit verbessern", sagte Neumann. Es sei zudem notwendig, eine härtere diplomatische Gangart einzulegen und klar zu machen, "dass so etwas, egal gegen wen, nicht geht".
Metsolas Büro bekräftigte, dass "die Präsidentin und die von ihr vertretene Institution eine solche Aktion gegen ein gewähltes Mitglied des Europäischen Parlaments aufs Schärfste verurteilen".
N.Fournier--BTB