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Dritte Pleite in Folge: DEB-Team droht frühes WM-Aus
Auch mit Rückkehrer Marcel Noebels geht die WM-Pleitenserie der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft weiter - und die Angst vor dem frühen Aus wächst. Nach dem 0:5 (0:1, 0:2, 0:2) gegen Weltmeister Tschechien benötigt das Team von Bundestrainer Harold Kreis im Vorrundenfinale am Dienstag (20.20 Uhr/Pro7 und MagentaSport) gegen Gastgeber Dänemark zwingend einen Sieg, um ins Viertelfinale einzuziehen.
Vor 8221 Zuschauern in der Jyske Bank Boxen besiegelten NHL-Superstar David Pastrnak (6.), Lukas Sedlak (27.), Jakub Flek (30./57.) und Jakub Lauko (41.) die dritte deutsche WM-Niederlage in Folge. Gegen den Angstgegner, gegen den in den letzten 22 WM-Duellen nur ein Sieg gelang, zeigte sich die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) zwar gegenüber dem 1:5 gegen die Schweiz und dem 3:6 gegen die USA verbessert, vergab ihre vielen guten Möglichkeiten aber und hatte keine echte Siegchance.
Gegen Dänemark geht es nun um alles oder nichts, und die Co-Gastgeber haben alle Hebel in Bewegung gesetzt: Ihr NHL-Star Nikolaj Ehlers soll bereits 62 Stunden nach dem Play-off-Aus mit Winnipeg in Herning auf dem WM-Eis stehen.
"Das wird kein Zuckerschlecken", hatte Noebels, Olympiazweiter und Vizeweltmeister, mit Blick auf das Vorrunden-Endspiel gesagt. Sollte das deutsche Team scheitern, würde es zum ersten Mal seit 2018 das WM-Viertelfinale verpassen - damals ebenfalls in Herning.
Noebels spielte nach seinem WM-Rückruf an der Seite seines langjährigen Sturmpartners Leo Pföderl. Es war nicht die einzige Umstellung, die Kreis vorgenommen hatte: Der Berliner Frederik Tiffels rückte in die erste Reihe mit NHL-Star Tim Stützle, der Münchner Yasin Ehliz musste dafür auf die Tribüne. Dort saß auch sein Vereinskollege Patrick Hager, der bislang vor allem wegen seiner unnötigen Strafzeiten aufgefallen war. Der Mannheimer Lukas Kälble rotierte als achter Verteidiger wieder ins Team.
"Ich bin stolz, hier helfen zu können", sagte Noebels, der eine Woche nach seiner Ausbootung am Samstagabend zurückgekehrt war, bei Pro7. Zunächst hatte der 33-Jährige Platz für Stützle machen müssen, jetzt war er nach dem WM-Aus des zweiten NHL-Stürmers Lukas Reichel wieder gefragt: "Die Chance, nochmal zurückzukommen, gibt der Mannschaft vielleicht nochmal einen Ruck."
Wie gegen die USA kassierte die DEB-Auswahl eine frühe Strafzeit - und schnell das 0:1. Manuel Wiederer, der Hager im vierten Sturm ersetzte, saß nach einem Foul weit weg vom Puck in der Kühlbox, als Superstar Pastrnak Torhüter Mathias Niederberger keine Chance ließ. Der Münchner stand wieder für NHL-Goalie Philipp Grubauer zwischen den Pfosten. Besonders ärgerlich: Das Kreis-Team spielte konzentrierter und geradliniger als zuletzt, lief aber schon wieder einem Rückstand hinterher.
Offensiv gelang zunächst wenig. Die größte Chance zum Ausgleich im ersten Drittel vergab Dominik Kahun, der völlig frei den Pfosten traf (20.). "Unverständlich, wie ich den nicht reinmachen kann", meinte der Schweiz-Legionär. Nach Wiederbeginn zeigte Stützle sein Können, setzte den Puck nach einem Alleingang aber ebenfalls ans Gestänge (25.).
Auf der Gegenseite machte es Sedlak nach zwei starken Niederberger-Paraden besser, Flek legte kurz darauf nach - und die 6000 tschechischen Fans feierten lautstark sich und ihr Team. In Unterzahl sorgte Lauko für die Entscheidung, nachdem Kapitän Moritz Seider kurz nach dem Beginn des Schlussdrittels vor dem eigenen Tor auf dem noch nassen Eis weggerutscht war und den Puck verloren hatte.
F.Müller--BTB