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Euphorie um "Lipo" - doch Aldag bremst: "Noch nichts gewonnen"
Rolf Aldag klopfte seinem Musterschüler Florian Lipowitz nach dessen Traumritt hinauf nach Hautacam auf die Schulter, doch dann spielte er gleich die strenge Aufsichtsperson. Es gibt kein Bier vor Paris, beschied der Sportliche Leiter des neuen deutschen Rundfahrstars, und keine Feier - noch haben Lipowitz und sein Red-Bull-Team schließlich viel vor bei dieser Tour der France.
"Wir haben ja nichts gewonnen. Bei uns gibt's nur was, wenn wir gewinnen", sagte Aldag in der ARD und blickte schon auf die nächste Kraftprobe hinauf nach Peyragudes am Freitag: "Jetzt fokussieren wir uns voll aufs Bergzeitfahren – das braucht eine sehr detailtreue Vorbereitung. Alles, was wir heute gewonnen haben, können wir morgen wieder verlieren."
Dabei macht Lipowitz derzeit nicht den Eindruck, als dass er zeitnah etwas verlieren könnte. "Es kommen noch viele harte Etappen", sagte er selbst. Doch das ist derzeit eher ein Vorteil für ihn.
Nach mehr als der Tour-Hälfte liegt der Ulmer auf Platz vier der Gesamtwertung, der am Donnerstag schwächelnde Remco Evenepoel auf dem dritten Platz ist nur 49 Sekunden voraus. Das Tour-Podest ist absolut in Griffweite. Und damit dann auch das Weiße Trikot des besten Jungprofis.
"Jeder darf alles träumen. Aber wir konzentrieren uns weiter auf die Arbeit – Etappe für Etappe. Das hat die ersten elf Tage gut funktioniert: Hauptsache kein Stress", sagte Aldag: "Jetzt liegen noch viele Tage vor uns – auf der einen Seite dummerweise, weil es noch weit ist, aber auch glücklicherweise, weil wir noch nicht auf dem Podium sind."
Jedenfalls: Es könnte eine große Tour für den Debütanten Lipowitz werden. "Wo das noch hingeht - da bin ich selbst gespannt", sagte sein Teamchef Ralph Denk.
E.Schubert--BTB