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Evangelische Kirche verzeichnet Mitgliederschwund von fast drei Prozent
Die evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat mit anhaltendem Mitgliederschwund zu kämpfen. Im vergangenen Jahr kehrten rund 380.000 Mitglieder der Kirche den Rücken, wie die EKD am Dienstag in Hannover mitteilte. Insgesamt gehörten zum Jahresende 2022 damit rund 19,1 Millionen Christen einer der Gliedkirchen der EKD an - rund 2,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Jahr zuvor hatte der Rückgang 2,6 Prozent betragen.
Dabei lag die Zahl der Ausgetretenen mit 380.000 Menschen rund ein Drittel höher als im Jahr davor. Die Mitgliederverluste des vergangenen Jahres sind laut EKD auf zahlreiche Sterbefälle zurückzuführen. Mit 365.000 Todesfällen lag die Zahl leicht über der des Vorjahres. Im Gegenzug traten 19.000 Menschen der evangelischen Kirche bei. Die Zahl der Taufen stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr zudem um 37 Prozent auf rund 165.000.
Das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD erforschte außerdem die Ursachen für Kirchenaustritte. Demnach sei ein wichtiger Faktor für den Austritt von Kirchenmitgliedern eine "Kosten-Nutzen-Abwägung" ihrer Mitgliedschaft, teilte die EKD mit.
"Die jüngste Entwicklung der Mitgliedschaftszahlen ist bedrückend nicht zuletzt für alle, die sich haupt- und ehrenamtlich in der evangelischen Kirche engagieren", erklärte die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus. Unter anderem müsse mit der "Schaffung passgenauer Angebote für alle Generationen und Lebensphasen" gegengesteuert werden. Zudem sei es wichtig, zu verdeutlichen, welchen Wert die formelle Kirchenmitgliedschaft auf vielen Ebenen habe, bilanzierte Kurschus.
Gegen die steigenden Austrittszahlen soll auch ein verstärktes Taufengagement beitragen. Die EKD kündigte an, in diesem Jahr am 24. Juni erstmals einen bundesweiten Tauftag zu feiern. Dabei sollen zahlreiche Tauffeste und Taufgottesdienste veranstaltet werden.
K.Brown--BTB