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Paus fordert nach Rammstein-Skandal besseren Schutz von Frauen auf Konzerten
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Sänger der Rockband Rammstein Änderungen im Konzertbetrieb gefordert. "Gerade junge Menschen müssen hier vor Übergriffen besser geschützt werden", sagte Paus am Montag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. Die Grünen-Politikerin schlug Schutzbereiche für Frauen bei Konzerten sowie den Einsatz sogenannter Awareness-Teams vor, die als Ansprechpartner beim Verdacht auf sexuelle Übergriffe zur Verfügung stehen.
Außerdem forderte Paus die Abschaffung des so genannten "Row Zero"-Systems. Darunter versteht man die Praxis, dass bei Konzerten bestimmte junge Frauen ausgewählt werden, um ganz vorne direkt vor der Bühne zu stehen. Kritiker weisen darauf hin, dass die Frauen von dort für sexuelle Handlungen rekrutiert werden könnten.
Nun müsse "schnell und konkret" über Schutzmaßnahmen diskutiert werden, forderte Paus. "Eine ernsthafte Debatte über die Verantwortung von Künstlern und Veranstaltern gegenüber ihren Fans ist sinnvoll", sagte sie zu AFP. Die Ministerin lud die Musikbranche ein, dem "Bündnis gegen Sexismus" beizutreten. "Das Bündnis stellt sich jeder Art von Sexismus und sexueller Belästigung entgegen", sagte sie.
Der NDR und die "Süddeutsche Zeitung" hatten zuvor über schwere Vorwürfe von Frauen gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann berichtet. Es ging dabei um Aufforderungen zu Sex, den Einsatz von K.O.-Tropfen und Machtmissbrauch am Rande von Konzerten. Die Band wies die Darstellungen inzwischen zurück.
H.Seidel--BTB