Berliner Tageblatt - Taifun "Haikui" zieht über Taiwan hinweg

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Taifun "Haikui" zieht über Taiwan hinweg
Taifun "Haikui" zieht über Taiwan hinweg / Foto: © AFP

Taifun "Haikui" zieht über Taiwan hinweg

Mit Windgeschwindigkeiten von 154 Stundenkilometern und Böen von bis zu 190 Stundenkilometern ist der mächtige Taifun "Haikui" am Sonntag über Taiwan hinweggezogen. "Haikui" sei bereits gegen 15.40 Uhr (Ortszeit, 09.40 Uhr MESZ) und damit früher als erwartet im Landkreis Taitung im Osten der Insel auf Land getroffen, teilte der Wetterdienst mit. Todesopfer wurden zunächst nicht gemeldet.

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Die Behörden hatten im Vorfeld vor einer "beträchtlichen Bedrohung" durch den Durchzug des ersten Taifuns seit vier Jahren gewarnt. Präsidentin Tsai Ing-Wen rief die Bevölkerung auf, "sich vorzubereiten" und möglichst "nicht ins Freie zu gehen".

Rund 4000 Menschen in den am stärksten gefährdeten Gebieten wurden in Sicherheit gebracht, mehr als 200 Inlandsflüge gestrichen. In den meisten Regionen im Osten und Süden der Insel blieben die Geschäfte geschlossen. Tausende Menschen waren bereits vor Ankunft des Sturms ohne Strom.

In Taitung wirbelten entwurzelte Bäume durch die Luft, während sich die Menschen im Inneren ihrer Häuser verkrochen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Wind und Starkregen tauchten die Landschaft in einen dichten Nebelschleier. Im Landkreis Hualien wurden den Behörden zufolge zwei Menschen verletzt, als ein entwurzelter Baum auf ihr Auto stürzte.

Laut einem Vertreter des Wetterdienstes kam "Haikui" "rascher voran als erwartet". Demnach dürfte er im Laufe des Tages den Südteil der Insel vom Osten bis zum Westen durchqueren und am Montagmorgen über die Straße von Taiwan in Richtung Festlandchina weiterziehen.

Im Süden Chinas war bereits in der Nacht zum Samstag der Taifun "Saola" an Land getroffen. Dort sowie in Hongkong war "Saola" mit großer Sorge erwartet worden: Fast 900.000 Menschen wurden zuvor aus gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht, Millionen Einwohner suchten Schutz in ihren Wohnungen. Bevor er die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong erreichte, schwächte sich der "Super-Taifun" allerdings ab, und die Schäden fielen geringer aus als befürchtet.

E.Schubert--BTB