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Essen: Mitglied von IS-Religionspolizei wegen Kriegsverbrechen in Syrien gefasst
In Essen ist am Donnerstag ein mutmaßliches IS-Mitglied aus Syrien festgenommen worden. Ossama A. soll in Syrien Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte. Er habe eine Führungsposition in der örtlichen Religionspolizei der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekleidet.
Zusammen mit einer von ihm befehligten Einheit habe er Gebäude beschlagnahmt. Der IS habe die Häuser genutzt, um Kämpfer unterzubringen oder Büros und Lager einzurichten. In zwei Fällen seien auch verschleppte Jesidinnen dort gefangengehalten worden. A. habe den IS so bei der Versklavung und sexuellen Ausbeutung jesidischer Frauen und Mädchen unterstützt.
Das sei ein zentraler Bestandteil des vom IS offen verfolgten Ziels der Vernichtung der jesidischen Religionsgemeinschaft gewesen, erklärte die Bundesanwaltschaft. Zu einem der Gefängnisse habe A. die Schlüssel gehabt, er habe dort für die Verpflegung der Insassen gesorgt.
Außerdem sei er maßgeblich für die Einquartierung der IS-Kämpfer zuständig gewesen. Einige Male habe er Möbel aus den beschlagnahmten Häusern gestohlen. Neben Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist A. den Angaben zufolge der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland und der Beihilfe zum Völkermord dringend verdächtig. Er sitzt in Untersuchungshaft.
Zuvor berichtete die Karlsruher Behörde am Donnerstag von einer weiteren Festnahme: In Dortmund wurde Sohail A. festgenommen, der ebenfalls IS-Mitglied und außerdem Mitglied der Islamistengruppe Liwa Dschund al-Rahman gewesen sein soll. Ihm werden außerdem Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Zudem erhob die Bundesanwaltschaft in München Anklage gegen zwei Syrer, die Mitglieder der Liwa Dschund al-Rahman sein sollen. Einer der beiden, Amer A., soll die Organisation 2013 gegründet haben.
I.Meyer--BTB