- Einwanderungsstreit: Frankreichs Innenminister will gekippte Maßnahmen wieder aufnehmen
- Kredite und Anleihen: Kriselnder Flugzeugbauer Boeing auf der Suche nach Cash
- Libanons Ministerpräsident: Bei Waffenruhe mehr Regierungstruppen im Süden
- Freiwillige Kastration von Männern: Fast vier Jahre Haft für 75-Jährigen in Erfurt
- Jugendstudie: Großes Demokratievertrauen - aber Rechtsruck bei jungen Männern
- Kastanie aus Stahl gefunden: Betrugsverdacht bei WM im Kastanienschlagen in England
- Migration: Zahl irregulärer Grenzübertritte in die EU deutlich gesunken
- Türkei verteidigt geplante Steuer auf Kreditkarten zur Stärkung der Verteidigung
- Metall-Arbeitgeber legen Angebot vor - Gewerkschaft: "Zu niedrig, zu spät"
- Mit zwei Neulingen: Wück nominiert ersten Kader
- ADAC: Tanken im Südwesten Deutschlands besonders günstig - höhere Preise im Norden
- Kokainverstecke in Kurierfahrzeugen: Schlag gegen internationale Drogenbande
- USA und Philippinen beginnen groß angelegtes Militärmanöver
- Kirk und Picard: Sieben neue "Star Trek"-Frösche in Madagaskar entdeckt
- Ölpreis geht auf Talfahrt - IEA hält weltweites Angebot für weitgehend gesichert
- Baerbock sagt Beitrittskandidat Nordmazedonien Unterstützung auf Weg in die EU zu
- Vergewaltigungsvorwürfe gegen Mbappé in Schweden: Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen
- Rüstung: Rheinmetall und Leonardo aus Italien gründen Gemeinschaftsunternehmen
- Symbolträchtige Sprengung: Nordkorea kappt Verbindungsstraßen in den Süden
- Awo kritisiert Familienförderung in Deutschland als "zutiefst sozial ungerecht"
- Anschlagsplanung in Schweden: Prozess gegen IS-Anhänger ab November in Thüringen
- Gwinn zu DFB-Kapitänsfrage: "Sollte man nicht spekulieren"
- UNO fordert unabhängige Untersuchung von israelischem Angriff im Nordlibanon
- Haft und Sicherungsverwahrung für Berliner wegen sexuellen Kindesmissbrauchs
- Studie: Wirtschaftsstandort Deutschland verliert weltweit an Ansehen
- Google will für Energiebedarf wegen KI Strom aus kleinen Atomreaktoren beziehen
- Eröffnung von Frankfurter Buchmesse: Verlagsbranche kritisiert Bildungspolitik
- Kosten für Haushalte mit Gasheizung steigen wegen höherer Netzentgelte
- Habeck fordert rasche Entscheidung für neue E-Auto-Förderung
- Jugendstudie: Hohes Staatsvertrauen - aber Rechtsruck bei jungen Männern
- Menschenrechtsgericht verurteilt Deutschland wegen Abschiebung eines Syrers nach Athen
- Habeck fordert rasche Entscheidung für neue E-Auto-Kaufprämie
- Agora Energiewende: Nötige Investitionen in Klimaschutz durch Umlenken von Geldern
- Razzia wegen mutmaßlicher Falschaussagen in Prozess um Schleusungen mit hundert Toten
- "Bild": Lindners Steuerpläne sorgen für neuen Koalitionsstreit
- Von der Leyen kündigt neues EU-Gesetz zur Abschiebung von Migranten an
- ZEW-Konjunkturerwartungen im Oktober gestiegen
- Deutsche Pflegebranche immer stärker auf Kräfte aus Ausland angewiesen
- Geld pro eingesparter Tonne CO2: Habeck übergibt Förderbescheide an erste Firmen
- Hamburgs Umweltsenator Kerstan kündigt Rückzug aus Politik an
- Frankreich und Niederlande vereinbaren Zusammenarbeit beim Ausbau von Atomkraft
- FDP-Generalsekretär Djir-Sarai dringt auf rasche Umsetzung der Wachstumsinitiative
- Eine Tote und 16 Verletzte durch russischen Angriff im Süden der Ukraine
- 35 Jahre nach Wende: Honecker und Kohl nun als Räuchermännchen
- Mutmaßliches Hisbollah-Mitglied wegen Kriegsverbrechen vor Oberlandesgericht Stuttgart
- Lovescamming: Mann aus Bayern übergibt über Jahre hinweg hunderttausende Euro
- Terroranschlag jährt sich: Gedenkfeier für schwedische Fans
- Neue Klagen gegen US-Rapper "Diddy" Combs: Auch Männer unter den Klägern
- Studie: Mehr Frauen in deutschen Vorständen - aber langsamer Fortschritt
- Iranisches Staatsfernsehen: Al-Kuds-Anführer bei Trauerfeier für getöteten General
Lauterbach hält Omikronwelle für kontrollierbar - und nimmt Öffnungen ins Visier
Fast täglich erreicht die Zahl der Corona-Infektionen neue Höchststände - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und führende Pandemieexperten blicken dennoch verhalten optimistisch auf die kommenden Wochen. Die Omikron-Welle sei derzeit "in Deutschland gut in der Kontrolle", sagte Lauterbach am Freitag in Berlin. Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen seien eine "realistische Perspektive", wenn die derzeitige Infektionswelle abebbe. Dies sei Mitte oder Ende Februar zu erwarten.
Die aktuellen Rekordzahlen bei den Ansteckungen erfordern nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) eine Anpassung der Corona-Strategie. "In der jetzigen Pandemiephase kann aufgrund der extrem hohen Fallzahlen eine Eindämmung nur noch auf die wichtigsten Bereiche konzentriert werden", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler auf der Pressekonferenz mit Lauterbach. "Die Summe der Fallzahlen ist nicht mehr das Entscheidende." Die Strategie ziele nun darauf ab, in erster Linie vulnerable Menschen - etwa Ältere oder Vorerkrankte - vor einer Infektion zu schützen.
Die Konzentration auf diese besonders gefährdeten Menschen sei auch deshalb nötig, weil Deutschland unter den Älteren besonders viele Ungeimpfte habe, sagte Lauterbach. Oberstes Ziel müsse nun sein, "mit so wenigen schweren Verläufen und Todesfällen wie möglich" durch die aktuelle Welle zu kommen.
Lauterbach wies mit Sorge darauf hin, dass der Anteil der Ungeimpften in der Gruppe der Über-60-Jährigen in Deutschland drei Mal so hoch sei wie in Italien und vier Mal so hoch wie in England. Der Minister bekräftigte seinen Appell, sich impfen zu lassen. Die Booster-Impfung senke das Risiko eines tödlichen Covid-19-Verlaufs um 99 Prozent.
Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis berichtete auf der Pressekonferenz von der aktuellen Situation in den Intensivstationen: Diese sei "belastend", bewege sich aber noch in einem "akzeptablen Rahmen". Derzeit lägen rund 2000 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen. Auf dem Höhepunkt der Infektionswelle 2021 habe die Zahl bei 5000 gelegen. Karagiannidis ist Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi).
Er äußerte die Erwartung, dass die Corona-Patentientenzahlen erneut steigen werden - es sei bereits "ein leichter Trend nach oben" zu beobachten. RKI-Chef Wieler sagte: "Wir müssen allein durch die schiere Menge der Infizierten mit mehr Krankenhauseinweisungen rechnen."
Lauterbach widersprach dem Eindruck, dass das Infektionsgeschehen außer Kontrolle geraten sei. Zwar liege die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit mehr als 1000 sehr hoch, bei den jüngeren Altersgruppen übersteige sie sogar die Marke von 2000. In der besonders gefährdeten Gruppe der Vulnerablen bewege sich die Inzidenz aber zwischen 200 und 300. "Das ist unser Erfolg", sagte Lauterbach. Hier zeigten die Schutzmaßnahmen die erwünschte Wirkung.
Den Infektionszahlen unter den Vulnerablen solle auch eine zentrale Rolle bei der Entscheidung über Lockerungen der Corona-Einschränkungen zukommen, sagte Lauterbach. Die generellen Infektionszahlen würden im Laufe des Februars sinken, sagte er. Lockerungen seien aber nur dann vertretbar, wenn dieser Rückgang auch die Gruppe der besonders Gefährdeten betreffe.
Die FDP drängte derweil darauf, schon jetzt über Öffnungsperspektiven zu sprechen. "Wenn die Kliniken der Omikron-Welle gut standhalten, muss die nächste Ministerpräsidentenkonferenz auch Öffnungen empfehlen", sagte Fraktionschef Christian Dürr dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Karagiannidis zog zwei Jahre nach Beginn der Pandemie ein Zwischenfazit aus intensivmedizinischer Sicht. Insgesamt seien knapp 600.000 Patientinnen und Patienten mit Covid-19 in deutschen Krankenhäusern gelandet, sagte er. Etwa 150.000 von ihnen hätten auf der Intensivstation künstlich beatmet werden müssen, die Hälfte davon sei gestorben. Für die Beschäftigten im Gesundheitswesen sei dies ein "Stresstest" gewesen, sagte der Mediziner. "Man kann nur den Hut ziehen und sich tief verneigen."
L.Dubois--BTB