Berliner Tageblatt - NGO: Inhaftiertem Rapper im Iran wird ärztliche Behandlung verwehrt

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NGO: Inhaftiertem Rapper im Iran wird ärztliche Behandlung verwehrt
NGO: Inhaftiertem Rapper im Iran wird ärztliche Behandlung verwehrt / Foto: © AFP/Archiv

NGO: Inhaftiertem Rapper im Iran wird ärztliche Behandlung verwehrt

Einem im Iran inhaftierten Rapper wird nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation dringend notwendige medizinische Hilfe verwehrt. Der 33-jährige Toomadsch Salehi müsse "dringend behandelt werden", teilte die in New York ansässige NGO Center for Human Rights in Iran (CHRI) am Donnerstag mit. Sie berief sich dabei auf Vertraute des Musikers im Iran. Salehi sitzt demnach im Zusammenhang mit den landesweiten Protesten gegen die Regierung in Isolationshaft, ihm droht die Todesstrafe.

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Eine der Quellen aus Salehis Umfeld berichtete nach Angaben von CHRI, der Musiker sei in seinen ersten Tagen im Dastgerd-Gefängnis in der Provinz Isfahan "schwer gefoltert" worden. Sein Knöchel sei gebrochen und er habe durch Schläge auf den Kopf schwere Verletzungen am linken Auge erlitten. Zuvor kursierte ein von Staatsmedien veröffentlichtes Video, das mutmaßlich den Rapper mit verbundenen Augen und Wunden im Gesicht zeigte, während er für seine Unterstützung der Proteste um Verzeihung bat.

"Wir sind sehr besorgt über die Schwere und das Ausmaß seiner Verletzungen", wird die iranische Quelle weiter zitiert. Nach Angaben von CHRI ist eine medizinische Versorgung im Gefängnis nicht möglich. Eine Untersuchung im Krankenhaus sei ihm verwehrt worden, ebenso die Auswahl eines Anwalts, um sich angemessen auf den Prozess vorzubereiten.

CHRI forderte die sofortige Freilassung von Salehi und anderen politischen Gefangenen "durch intensiven, koordinierten internationalen Druck".

Die landesweiten Proteste im Iran begannen im September nach dem Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam, die wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Kleiderordnung der islamischen Republik verhaftet worden war. Seitdem wurden nach Angaben der NGO Iran Human Rights mit Sitz in Norwegen mindestens 537 Menschen von Sicherheitskräften im Zusammenhang mit den Protesten getötet worden.

M.Odermatt--BTB