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Pjöngjang: Geflohener Soldat wollte "Rassendiskriminierung" in US-Armee entgehen
Ein im vergangenen Monat aus Südkorea nach Nordkorea geflohener US-Soldat hat nach Angaben aus Pjöngjang zugegeben, illegal in das Land eingedrungen zu sein, um vor den Zuständen in der US-Armee zu fliehen. Der Soldat Travis King habe gestanden, "dass er illegal in das Gebiet der Demokratischen Volksrepublik Korea eingedrungen" sei und dass er "der unmenschlichen Misshandlung und Rassendiskriminierung in der US-Armee" entgehen wollte, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch.
King sei von der "ungleichen Gesellschaft" in den USA desillusioniert und bereit, in Nordkorea oder einem Drittland Zuflucht zu suchen, hieß es weiter. Er sei durch die Volksarme festgenommen worden, die Ermittlungen dauerten an. Die Regierung nimmt damit erstmals öffentlich Stellung zu dem Fall.
Der Soldat sollte in der vergangenen Woche nach einer Schlägerei, einer Auseinandersetzung mit der Polizei und einem Gefängnisaufenthalt in Südkorea in die USA geflogen werden. Er konnte jedoch entwischen und sich einer Besichtigungstour an der Demilitarisierten Zone anschließen. Dort übertrat er die Grenze von Süd- nach Nordkorea. An der Stelle wird die hoch gesicherte Grenze zwischen beiden Ländern nur durch eine niedrige Betonmauer markiert.
Der Vorfall ereignete sich zu einem Zeitpunkt, an dem die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea extrem angespannt sind und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu verstärkten Kriegsvorbereitungen und der Massenproduktion verschiedener Waffen aufgerufen hat.
Die beiden koreanischen Staaten befinden sich technisch gesehen weiterhin im Kriegszustand. Der Konflikt zwischen 1950 und 1953 endete mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag.
Y.Bouchard--BTB