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Linken-Landeschefin in NRW spricht sich für Zukunft ohne Wagenknecht aus
Die Landesvorsitzende der Linken in Nordrhein-Westfalen, Kathrin Vogler, sieht ihre Partei in einem grundlegenden Kampf ums Überleben und hat zu einer Zukunft ohne Sahra Wagenknecht aufgerufen. "Wir sind als Partei in einer tiefen Krise. Das kann man nicht mehr schönreden", sagte Vogler der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Es geht jetzt darum, ob es in zehn Jahren in Deutschland noch eine linke Partei von Bedeutung gibt, die im parlamentarischen Spektrum vertreten wird", fügte Vogler hinzu.
Zugleich machte sie deutlich, dass die Linke ihre Zukunft ohne die einstige Fraktionschefin Wagenknecht planen sollte: "Sahra Wagenknecht hat sehr klar gemacht, dass sie die Linke nicht mehr braucht und nicht mehr will. Umgekehrt sage ich, so wie die Lage ist, braucht die Linke auch Sahra Wagenknecht nicht mehr."
Die Linke solle auch Mitstreiter von Wagenknecht ziehen lassen, betonte sie. "Ich weiß nicht, wie man die aufhalten soll, die beschlossen haben, einen anderen Weg zu beschreiten." Der Erhalt der Fraktion sei dadurch gefährdet, dass Einzelne wie Wagenknecht seit Monaten damit "kokettieren", die Fraktion verlassen zu wollen. "Ob sie tatsächlich eine neue Partei gründet, da habe ich bei ihr keine Klarheit", sagte die Landesvorsitzende.
Nach seiner Ko-Vorsitzenden Amira Mohamed Ali hatte am Mittwoch auch Dietmar Bartsch seinen Rückzug als Linken-Fraktionschef verkündet. Er werde bei den Vorstandswahlen am 4. September nicht mehr antreten, sagte Bartsch. Die Entscheidung sei "lange vor der Bundestagswahl gefallen". Kritik an der Parteiführung, mit der Mohamed Ali ihren Rückzug begründet hatte, äußerte Bartsch nicht.
Mohamed Ali hatte bereits vor anderthalb Wochen ihren Rückzug von der Fraktionsspitze angekündigt. Sie begründete den Schritt auch mit dem Umgang der Parteispitze mit Wagenknecht. Der Linken-Vorstand hatte die Abgeordnete im Juni aufgefordert, ihr Bundestagsmandat niederzulegen.
J.Bergmann--BTB