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Russische Justiz schreibt Selenskyj zur Fahndung aus
Die russische Justiz hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Fahndung ausgeschrieben. Dies ging am Samstag aus einer im Internet einsehbaren Liste mit Namen von Personen hervor, die wegen mutmaßlicher Verbrechen von den russischen Behörden gesucht werden. Weshalb genau Selenskyj darauf gesetzt wurde, ging daraus nicht hervor. Hinter seinem Namen stand lediglich, dass er "unter einem Artikel des Strafgesetzbuches" gesucht werde.
Russland hat Selenskyj seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Visier. Der Staatschef hatte im vergangenen Jahr gesagt, er wisse von mindestens "fünf oder sechs" verhinderten Anschlagsversuchen auf ihn.
Neben Selenskyj tauchten am Samstag auch der Kommandeur des ukrainischen Heeres, Oleksandr Pawljuk, und der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko auf der russischen Fahndungsliste auf.
Das ukrainische Außenministerium erklärte, die Entscheidung zeige "die Verzweiflung des russischen Staatsapparats und der Propaganda, die nicht mehr wissen, was sie noch erfinden sollen, um Aufmerksamkeit zu erregen".
Die im Internet einsehbare Fahndungsliste der russischen Justiz hat zehntausende Einträge, darunter auch mehrere ausländische Politiker und Persönlichkeiten. Im Februar hatte Moskau auch Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas und weitere Regierungsmitglieder baltischer Länder auf die Liste geschrieben.
Der Internationale Strafgerichtshof hatte im vergangenen Jahr wegen der mutmaßlichen Verschleppung ukrainischer Kinder einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen. Der Kreml bestreitet die Vorwürfe.
H.Seidel--BTB