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Polizei in Georgien setzt erneut Tränengas und Wasserwerfer gegen Demonstranten ein
Die Polizei in Georgien hat den zweiten Tag in Folge Tränengas und Wasserwerfer gegen pro-europäische Demonstranten eingesetzt. Das berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus der Hauptstadt Tiflis. Die Proteste richteten sich gegen die von Regierungschef Irakli Kobachidse angekündigte Verzögerung der EU-Beitrittsverhandlungen bis 2028.
Die Demonstranten versammelten sich am Freitagabend vor dem Parlament in Tiflis und blockierten den Verkehr auf einer zentralen Straße.
Bereits in der Nacht zum Freitag hatte es Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei gegeben. Dabei waren nach Regierungsangaben 43 Menschen festgenommen worden. Wie ein AFP-Journalist berichtete, schlug die Polizei in Tiflis auf friedlich protestierende Teilnehmer ein. Zudem setzte sie Gummigeschosse, Tränengas und Wasserwerfer ein.
In Georgien hat es seit der Parlamentswahl vom 26. Oktober zahlreiche Proteste von Gegnerinnen und Gegnern der Regierungspartei Georgischer Traum gegeben. Die Partei hatte laut offiziellem Wahlergebnis eine deutliche Mehrheit errungen. Die Opposition wirft ihr jedoch Wahlbetrug vor und boykottiert das neue Parlament.
Ungeachtet dessen bestätigten die Abgeordneten der Regierungspartei Kobachidse am Donnerstag im Amt. Dieser kündigte daraufhin an, den angestrebten EU-Beitritt Georgiens bis 2028 zurückzustellen.
N.Fournier--BTB