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Netanjahu: Israel bereit zu dauerhaftem Ende der Kämpfe - falls Hamas entwaffnet wird
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat sich für den Fall einer Feuerpause im Gazastreifen zu Verhandlungen über eine dauerhafte Einstellung der Kämpfe bereit erklärt. Bereits zu Beginn einer Feuerpause würden die israelischen Unterhändler Gespräche über ein "dauerhaftes Ende des Kriegs" beginnen, sagte Netanjahu in einer am Donnerstag aus Washington übertragenen Videoansprache. Voraussetzung dafür sei jedoch eine komplette Entwaffnung der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas.
"Die Hamas muss ihre Waffen niederlegen, Gaza muss entmilitarisiert werden, die Hamas darf keine militärischen Fähigkeiten mehr haben und keine Regierungsgewalt mehr ausüben", sagte Netanjahu. Er fügte hinzu: "Wenn das durch Verhandlungen erreicht werden kann, umso besser. Andernfalls werden wir es mit anderen Mitteln erreichen, durch die Stärke unserer heldenhaften Armee."
Die Hamas hatte zuvor zu den Waffenruhe-Verhandlungen erklärt, eine der größten Hürden sei die von Israel geplante dauerhafte Präsenz seiner Armee im Gazastreifen. Insbesondere die Kontrolle Israels über die Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten sowie über den sogenannten Morag-Korridor zwischen Rafah und Chan Junis seien für die Hamas nicht hinnehmbar, sagte das hochrangige Hamas-Mitglied Bassem Naim am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Auch das aktuelle System der Hilfslieferungen über die von den USA und Israel unterstützte Stiftung GHF nannte Naim als Streitpunkt.
Delegationen der Hamas und Israels führen derzeit in Katar indirekte Verhandlungen über eine neue Feuerpause in dem seit Oktober 2023 andauernden Krieg. In den Verhandlungen wirken die USA, Ägypten und Katar als Vermittler.
Auf dem Tisch bei den Verhandlungen in Katar liegt ein Vorschlag der internationalen Vermittler für eine 60-tägige Feuerpause. Die Hamas hatte am Mittwoch erklärt, der Freilassung von zehn israelischen Geiseln zuzustimmen, die palästinensische Islamisten seit über eineinhalb Jahren im Gazastreifen festhalten. Einen Zeitplan dafür gab es aber zunächst nicht.
Den Krieg im Gazastreifen hatten die Hamas und mit ihr verbündete Kämpfer mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1210 Menschen getötet, 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden 49 Geiseln von den Islamisten festgehalten, mindestens 27 von ihnen sind nach israelischen Armeeangaben jedoch tot.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden bislang mindestens 57.760 Menschen getötet.
G.Schulte--BTB