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Bielefelder Abstieg besiegelt - Hollerbach lässt SVWW jubeln
Vom Bundesliga-Klub zum Drittligisten in nur zwölf Monaten: Der brutale Absturz von Arminia Bielefeld ist nach einem Jahr voller Pleiten, Pech und Pannen besiegelt. Die Ostwestfalen unterlagen dem SV Wehen-Wiesbaden im Relegations-Rückspiel 1:2 (1:2) und wurden wie bisher nur Nachbar SC Paderborn 2016 durchgereicht. Wehen, das im Hinspiel 4:0 triumphiert hatte, geht dank Doppelpacker Benedict Hollerbach vollauf verdient in seine vierte Zweitligasaison.
Immerhin: Nach den Ausschreitungen Bielefelder Fans in Wiesbaden blieb es auf der Alm zunächst weitgehend ruhig. Kapitän Fabian Klos (4.) ließ die Arminia mit seinem 171. Treffer im 420. Spiel für seinen Herzensklub auf das Fußball-Wunder hoffen. Doch Hollerbach (35./45.+2), der vor einem Wechsel nach Köln steht, stellte die Weichen auf Wehens Zweitliga-Rückkehr nach drei Jahren Drittklassigkeit.
Die Stimmung unter den 24.000 Zuschauern war zunächst feindselig und gegen die eigene Elf gerichtet. "Wir sind Arminen und ihr nicht!", schallte es den Profis beim Warmmachen entgegen. Bei der Verlesung der Mannschaftsaufstellung setzte es ein Pfeifkonzert.
Trainer Uwe Koschinat betonte, die Mannschaft habe am Ziel direkter Wiederaufstieg "vom ersten Tag an zu knabbern gehabt. Es hat sich nie eine klare Hierarchie hinter Fabian Klos ergeben", das Fan-Idol sei "aufs Abstellgleis geschoben" worden.
Der Coach, dessen Zukunft offen ist, brachte fünf Neue um Klos, "frische Kräfte, die unverbraucht mit der Gesamtsituation umgehen". Das Ziel: "Die Fans, die bereit sind zur Versöhnung, mit dem absoluten Willen in kleinen Schritten zurückzugewinnen", sagte er bei Sat.1.
Die Führung nach einem Torwartfehler von Florian Stritzel war ein Anfang. Bielefeld blieb dran, Oliver Hüsing (26.) köpfte an die Latte. Doch mit dem Konter zum 1:1 war der letzte Glaube dahin, die Stimmung wurde bald gespenstisch ruhig. "Außer Fabi könnt ihr alle gehen", sangen die Fans in der Schlussphase.
In der zweiten Hälfte gewährte der 16-jährige Angreifer Henrik Koch bei seinem Profidebüt einen Blick in die mögliche Arminia-Zukunft. Doch ob es dem designierten neuen Sportchef Michael Mutzel gelingt, ihn zu halten, ist offen wie vieles.
K.Thomson--BTB