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Fall Potocnik: Köln stellt Strafanzeige gegen Ljubljana
Der 1. FC Köln wirft im andauernden Rechtsstreit mit Olimpija Ljubljana der Gegenseite einen Betrugsversuch vor und hat daher Strafanzeige gestellt. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Dienstag mit.
Die Anzeige richte sich gegen drei Vertreter des slowenischen Vereins, die Staatsanwaltschaft Köln habe den Anfangsverdacht mittlerweile bejaht und ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dies wiederum bestätigte die Staatsanwaltschaft auf SID-Anfrage.
Streitpunkt zwischen beiden Klubs ist die Verpflichtung des damals 16 Jahre alten slowenischen Nachwuchsstürmers Jaka Potocnik im Januar 2022 durch die Kölner. Aus Sicht des Bundesligisten hatte der Spieler seinen Vertrag in Ljubljana zuvor rechtmäßig gekündigt, die Slowenen werfen dem FC dagegen Anstiftung zum Vertragsbruch vor und beschwerten sich beim Weltverband.
Dieser verhängte eine Transfersperre über zwei Wechselperioden gegen die Kölner und sperrte zudem Potocnik für vier Monate. Der FC kämpft gegen diese Entscheidung allerdings vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS, der die Strafen Ende Mai zunächst aussetzte.
Im September fand die mündliche Verhandlung in Lausanne statt. Nach Darstellung der Kölner haben sich dabei die durch Ljubljana benannten Zeugen "in Widersprüche verwickelt" und "in Teilen den schriftsätzlich vorgebrachten Tatsachenvortrag selbst widerlegt". Auf "Grundlage falschen Tatsachenvortrags" versuche Olimpija Ljubljana, "eine ungerechtfertigte Schadenersatzhöhe zugesprochen zu bekommen". Die Strafanzeige sei daher "wegen eines möglichen versuchten Betrugs zum Nachteil des 1. FC Köln" bereits kurz nach der Anhörung gestellt worden.
Der FC sieht seine Position nach dem CAS-Hearing gestärkt. Unter anderem habe der ehemalige Präsident von Olimpija Ljubljana den von den Kölnern vorgetragenen Sachverhalt bestätigt, Potocnik habe seinen Vertrag demnach "nicht gebrochen, sondern rechtswirksam gekündigt".
Mündliche Zusagen, die der Spieler in Ljubljana erhalten habe, seien bindend gewesen, dies bestätigten nach Kölner Angaben Rechtsexperten aus der Schweiz und aus Slowenien. Wann der CAS eine Entscheidung treffen wird, ist weiterhin unklar.
G.Schulte--BTB