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Preisgeld für Athleten? Bach distanziert sich von Coe
Für die einen ist es die logische Entwicklung im hochkommerzialisierten Weltsport, für die anderen ein Tabubruch: Die Einführung von Preisgeld für Olympiasieger durch den Leichtathletik-Weltverband WA sorgt für Debatten. Wie wenig IOC-Präsident Thomas Bach vom Vorstoß des World-Athletics-Chefs Sebastian Coe hält, verdeutlichte er im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.
"Die internationalen Verbände müssen alle ihre Mitgliedsverbände und deren Athleten gleichbehandeln und versuchen, die Kluft zwischen den Privilegierten und den weniger Privilegierten oder Unterprivilegierten auszugleichen", sagte Bach (70).
Den Nationalen Olympischen Komitees sei es freigestellt, ihre Medaillengewinner mit Geld zu entlohnen. "Jede Stütze der Olympischen Bewegung muss ihre Rolle spielen", sagte Bach: "Es ist ganz klar, was die Verantwortung der internationalen Verbände und was die Verantwortung der NOKs ist."
Coe (67) hatte Mitte April angekündigt, 2,4 Millionen US-Dollar aus den Zahlungen des IOC an Word Athletics als Preisgeld an die Siegerinnen und Sieger der Sommerspiele in Paris auszuschütten. Für Gold soll es 50.000 Dollar geben. 2028 in Los Angeles sollen alle Medaillengewinnerinnen und -gewinner Preisgeld bekommen.
Unterstützung gab es dafür von Sportlern und Athletenvertretungen, Kritik übte unter anderem die Vereinigung der Internationalen Olympischen Sommersportverbände ASOIF. David Lappartient, Präsident des Radsportweltverbandes UCI, sagte: "Wir glauben wirklich, dass dies nicht dem olympischen Geist entspricht." Die Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees Afrikas sieht den WA-Vorstoß als "Widerspruch zu den Grundprinzipien der Olympischen Bewegung".
P.Anderson--BTB