- Slowakischer Regierungschef Fico nach Mordanschlag in Lebensgefahr
- Wilders: Parteien in den Niederlanden einigen sich auf Regierungskoalition
- Arbeitskampf im Baugewerbe soll auch kommende Woche weiter gehen
- Haushaltsausschuss fordert von Pistorius Modernisierung alter Marschflugkörper
- WM 2027: Scholz und Kollegen rühren Werbetrommel
- Studie: Höhere US-Zölle auf Importe aus China haben kaum Folgen für Welthandel
- Giro: Topsprinter Milan spurtet zum nächsten Sieg
- Jugendliche sollen Männer in Magdeburg angegriffen haben - 33-Jähriger tot
- Vier Tote und hunderte Verletzte bei Ausschreitungen in Neukaledonien
- Putin lobt russische Fortschritte an "allen Fronten" in der Ukraine
- Wirtschaftsweise: Verkehrsinfrastruktur in desolatem Zustand - Wachstum schwach
- Slowakischer Regierungschef Fico nach Schüssen in Lebensgefahr
- "Russische Propaganda": EU einigt sich auf Sanktionen gegen "Voice of Europe"
- Streit um Bundeswehr-Finanzierung: Pistorius-Äußerung sorgt für Wirbel
- BGH: Funkzellenabfrage nur bei Verdacht auf besonders schwere Straftat
- Bundeskabinett bringt Krankenhausreform auf den Weg - Widerstand aus den Ländern
- Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen mutmaßlichen früheren IS-Geheimpolizisten
- Medien: Slowakischer Regierungschef Fico durch Schüsse verletzt
- Tötung von Neugeborenem: 19-Jährige aus katholischem Milieu verurteilt
- Inflation in den USA im April erstmals seit Januar wieder zurückgegangen
- Wirtschaftsweise fordern Pkw-Maut und mehr Klimaschutz im Verkehr
- Einigung im Rentenstreit in Sicht - Lindner deutet Einlenken an
- EU fordert Israel zu unverzüglichem Stopp von Militäreinsatz in Rafah auf
- Letzter Aufruf für Raum: Leipziger "fliegt" zur EM
- Biden und Trump wollen in zwei TV-Duellen gegeneinander antreten
- BGH: Käufer von 1400 Bäumen in Costa Rica darf Vertrag nach Jahren noch widerrufen
- Drei Tote und hunderte Verletzte bei Ausschreitungen in Neukaledonien - Macron erklärt Ausnahmezustand
- Chinesische Küstenwache nimmt Verfolgung von zivilen philippinischen Booten auf
- Urteil: Hessischer Rundfunk muss Wahlwerbesport von Die Partei ausstrahlen
- Wirtschaftsweise für Fokus auf Elektro-Lkw zur Dekarbonisierung des Güterverkehrs
- Königin Camilla will für ihre Garderobe keinen Pelz mehr kaufen
- Ukraine zieht Truppen bei Charkiw ab - Russland meldet Einnahme weiterer Dörfer
- "Von Tag zu Tag schauen": Bayer bangt weiter um Wirtz
- Europageschäft: Modekette Esprit meldet Insolvenz an
- Kinderhilfswerk und Bundesjugendring starten wieder U18-Wahl
- Neue Bundeswehr-Kampfdrohne Heron TP absolviert Erstflug
- Kabinett beschließt Verlängerung von Bundeswehr-Einsätzen in Libanon und Bosnien
- Zweijährige stirbt an Verbrühung: Totschlagsverdacht gegen Eltern und Großmutter
- Kind getötet und in Kanal versenkt: Lebenslange Haft für Eltern in Duisburg
- Habeck betont nötigen Schutz der Wirtschaft vor China
- Bas ruft nach Attacken auf Wahlkampfhelfer zu Verteidigung der Demokratie auf
- Müller verkündet selbst: Auch Bayern-Routinier bei der EM
- Werbetafeln in Berlin: Kapitän Gündogan bei der EM
- Der neue starke Mann: Ricken sieht sich "absolut bereit"
- Bundeskabinett beschließt Gesetzentwurf für Krankenhausreform
- "Bester Döner!" Stammgast Rüdiger im Grill vorgestellt
- Nach Olympia: WM-Held Herbert verlässt Nationalmannschaft
- Demonstrant bei Bauernprotest angefahren und mitgeschleift: Anklage in Oldenburg
- Bundesgerichtshof hebt Urteil wegen Sterilisation betreuter Männer teils auf
- Bayerischer Minister will bei Palästina-Demos an Unis notfalls exmatrikulieren
Diskussion um Umbenennung von "Anne Frank"-Kita: Tangerhütter Stadtrat dagegen
Pläne für eine Umbenennung der Kindertagesstätte "Anne Frank" in Tangerhütte in Sachsen-Anhalt haben für Diskussionen gesorgt. Nach Kritik unter anderem des Internationalen Auschwitz Komitees erklärte Bürgermeister Andreas Brohm (parteilos) am Montag, dass aktuell dazu keine Entscheidung anstehe. Der Stadtrat von Tangerhütte kündigte an, die Umbenennung der städtischen Kita einhellig abzulehnen.
Am Mittwoch werde sich der Stadtrat "einstimmig gegen das Ansinnen einer Umbenennung der Kita positionieren", sagte der Stadtratsvorsitzende Werner Jacob (CDU) am Montag der "Welt". Alle Fraktionsvorsitzenden unterstützen demnach ein entsprechendes Positionspapier der CDU. Darin fordern die Stadtratsfraktionen den Bürgermeister auf, "dieser Umbenennung eine klare Absage zu erteilen".
Zuvor hatte die "Magdeburger Volksstimme" berichtet, das Kuratorium der Kita habe sich für einen neuen Namen ausgesprochen. Die Kita soll demnach künftig nicht mehr nach dem jüdischen Mädchen, sondern "Weltentdecker" heißen. Die Leiterin der Kita sagte der Zeitung unter anderem, die Geschichte des jüdischen Mädchens sei für kleine Kinder schwer zu fassen.
Bürgermeister Andreas Brohm erklärte am Montag, über eine Namensänderung werde im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Kita hin zu einem Konzept der offenen Arbeit schon länger diskutiert. Mitarbeiter und Kuratorium hätten diesen Prozess maßgeblich mitgestaltet. Dabei sei bereits Anfang des Jahres auch die Diskussion aufgekommen, die grundlegende Änderung des Kitakonzepts durch einen anderen Namen für die Einrichtung "auch nach außen hin sichtbar zu machen", erklärte der Politiker.
Brohm zufolge gingen dazu "viele konstruktive Anregungen und Vorschläge" ein, die "dem Abwägungsprozess eine neue Dynamik verleihen". "Diese Diskussionen laufen immer noch, ohne dass aktuell eine Entscheidung darüber anstünde", fügte er hinzu.
In der gemeinsamen Stellungnahme der Stadtratsfraktionen, die der "Welt" vorlag, heißt es, die Angaben der Kitaleitung, der Name Anne Frank sei ungeeignet und Kindern schwer vermittelbar, zeuge "eher von einer Geschichtsvergessenheit der Verantwortlichen" und politischer Naivität. Diese Geschichtsvergessenheit sei ein "Nährboden für Verschwörungstheorien und Demokratiefeindlichkeit bis hin zum Antisemitismus".
"Erinnerungskultur hat einen Sinn, denn wir sind es unseren Kindern und nachfolgenden Generationen schuldig zu erklären, was es bedeutet in Frieden und Freiheit zu leben", heißt es weiter in der Stellungnahme. Jacob zufolge gibt es bislang keinen Antrag zur Umbenennung.
Der Bürgermeister will den Prozess nach eigenen Angaben "moderierend und gleichzeitig fest verankert auf dem Fundament unserer freiheitlichen Grundordnung begleiten". Zugleich betonte Brohm, Tangerhütte stehe "für ein weltoffenes Deutschland, das sich gleichzeitig seiner historischen Verantwortung genauso bewusst ist wie seinem Bildungsauftrag".
Die Pläne zur Umbenennung der Kita hatten Kritik ausgelöst. Das Internationale Auschwitz Komitee sprach von "törichten Argumenten". "Wenn man die eigene Geschichte gerade in diesen Zeiten von neuem Antisemitismus und Rechtsextremismus so leichtfertig abzuräumen bereit ist und der Name von Anne Frank im öffentlichen Raum als ungeeignet wahrgenommen wird, kann einem im Blick auf die Erinnerungskultur in unserem Lande nur angst und bange werden", erklärte Vizepräsident Christoph Heubner am Sonntag.
Der Verein Miteinander, der in Sachsen-Anhalt seit Jahren gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus kämpft, nannte die geplante Namensänderung in einer Zeit des erstarkenden Antisemitismus "ein falsches Signal". Gerade jetzt brauche es "ein historisches Bewusstsein", erklärte der Verein am Wochenende.
Anne Frank, deren Tagebuch weltberühmt wurde, gilt als Symbol der Menschlichkeit inmitten des Holocausts. Zwischen 1942 und 1944 versteckte sich die jüdische Familie Frank in einem Hinterhaus an der Amsterdamer Prinsengracht vor den Nazis. Sie wurde jedoch verraten und von der Gestapo festgenommen.
Die 15-jährige Anne und ihre 19 Jahre alte Schwester Margot starben 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Typhus, ihre Mutter in Auschwitz. Nur Annes Vater Otto Frank überlebte. Er veröffentlichte das Tagebuch seiner Tochter und wandelte das Haus in ein Museum um.
H.Seidel--BTB