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SpaceX verschiebt zehnten Testflug von Riesenrakete Starship
Dämpfer für das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk: Nach mehreren missglückten Starts ist ein weiterer Testflug der Riesenrakete Starship abgesagt worden. Der zehnte Testflug, der am Sonntagabend (Ortszeit) vom unternehmenseigenen Weltraumbahnhof Starbase im US-Bundesstaat Texas starten sollte, wurde "verschoben", wie SpaceX mitteilte. Ein nächster Startversuch sei am Montagabend möglich, der Zeitplan sei aber noch "dynamisch".
Die Rakete sollte ursprünglich um 18.30 (Ortszeit, 01.30 Uhr MESZ) im Süden von Texas abheben. SpaceX hatte zuvor mitgeteilt, dass die obere Stufe der Rakete betankt werde - was darauf hindeutete, dass der Start wie geplant stattfinden würde.
Musk selbst erklärte etwa eine Stunde vor dem Raketenstart im Onlinedienst X: "Starship 10 startet heute Abend." Etwa 15 Minuten vor dem Start meldete das Unternehmen dann aber den Abbruch. Später teilte Musk mit, dass ein "Flüssigsauerstoff-Leck am Boden" repariert werden müsse.
SpaceX kündigte auf seiner Website einen möglichen Start "ab Montag, 25. August" an. "Das Fenster öffnet sich um 18.30 Uhr" (Ortszeit). Die Straßen im Umkreis des Weltraumbahnhofs blieben gesperrt, was auf einen möglichen Start am Montag oder Dienstag hindeutete.
Die 123 Meter hohe Starship ist die bisher größte und leistungsstärkste Weltraumrakete überhaupt. Mit ihr verfolgt SpaceX das Ziel, eine vollständig wiederverwendbare und damit kostengünstige Rakete zu bauen.
Laut Musks Plänen soll Starship die Rakete werden, die Menschen zum Mars bringt. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will Starship vorher für die Wiederaufnahme bemannter Flüge zum Mond nutzen.
Bei zwei Startversuchen in diesem Jahr war kurz nach dem Abheben die obere Stufe der Rakete explodiert - also der Teil, der als Raumschiff dient und die Besatzung und die Fracht transportieren soll. Bei einem Testflug im Mai schaffte es die Rakete ins All, explodierte dann jedoch über dem Indischen Ozean, nachdem sie aufgrund eines Treibstofflecks die Kontrolle verloren hatte.
Bei dem zehnten, einstündigen Testflug sollen in der oberen Stufe der Rakete eine Reihe von Experimenten vorgenommen werden, bevor sie im Indischen Ozean landen soll. Anders als bei vorherigen Tests ist nicht geplant, dass SpaceX die untere Raketenstufe wieder auffängt - ein Manöver, das bisher nur diesem Unternehmen gelungen ist.
Das Raumfahrtunternehmen von Musk setzt auf eine risikoreiche Strategie: Mit dem Start zahlreicher Prototypen sollen nach und nach die Probleme korrigiert werden, die im Flug festgestellt werden.
Doch die jüngsten Rückschläge, zu denen auch eine Explosion im Juni während eines Tests am Boden zählt, wecken Zweifel, ob Musk an seinem Ziel festhalten kann, ab 2026 zum Mars zu fliegen.
Die Mission stehe "unter einem hohen Druck", weil sich die Megarakete trotz der vielen Tests "nicht als zuverlässig erwiesen hat", sagte der Raumfahrtexperte Dallas Kasaboski des Beratungsunternehmens Analysys Mason der Nachrichtenagentur AFP. "Die Erfolge übertreffen nicht die Misserfolge", fügte er hinzu.
Noch schärfere Worte fand der Ingenieur und Kommentator Will Locket: Die Tatsache, dass die Rakete noch keine Ladung in den Orbit gebracht habe, deute darauf hin, "dass das Konzept von Starship grundlegende Mängel aufweist", erklärte er in seinem Newsletter "Substack".
N.Fournier--BTB