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Gazprom: Erste russische LNG-Lieferungen an China durch die Arktis
Der russische Gaskonzern Gazprom hat nach eigenen Angaben erstmals Flüssigerdgas (LNG) über die nördliche Seeroute durch die Arktis nach China geliefert. Der LNG-Tanker "Weliki Nowgorod", der in Portowaja im Nordwesten Russlands ausgelaufen war, habe am Freitag die Anlandung seiner Ladung im Hafen Tangshan im Nordosten Chinas beendet, erklärte Gazprom. Die nördliche Route "ermöglicht eine erhebliche Verkürzung der Lieferzeit von LNG in die Länder des asiatisch-pazifischen Raums".
Der Weg durch die Arktis ist in der Regel kaum schiffbar. Mit der Erderwärmung und dem Schmelzen der Polkappen ändert sich dies jedoch. Die russischen Behörden hoffen, dass diese Route den Transport von Erdgas und Erdöl nach Asien vereinfacht. Der Gaskonzern Novatek, die Nummer zwei in Russland hinter Gazprom, hat seit 2018 bereits LNG auf diesem Weg verschifft.
Gazprom belieferte bislang vor allem die europäischen Länder. Der Markt ist für den Konzern im Zuge westlicher Sanktionen und der Bestrebungen Europas, auf russisches Gas zu verzichten, jedoch weitgehend verloren gegangen. Zwar ist dafür die Nachfrage in Asien stark gestiegen, es fehlt jedoch an Infrastruktur für Lieferungen gen Osten. Im ersten Halbjahr verzeichnete Gazprom einen Rückgang des Nettogewinns auf 2,84 Milliarden Euro - achtmal weniger als im gleichen Zeitraum 2022.
K.Thomson--BTB