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USA: "Hotel Ruanda"-Held aus der Haft entlassen worden
Der zu 25 Jahren Haft verurteilte ruandische Regierungskritiker Paul Rusesabagina ist nach Angaben der USA aus dem Gefängnis in Kigali entlassen worden. Rusesabagina sei am späten Freitagabend freigelassen und dem Botschafter von Katar übergeben worden, bevor er in die USA zurückkehren werde, teilte ein US-Regierungsvertreter in Washington mit. Rusesabagina wurde durch den Film "Hotel Ruanda" weltweit bekannt.
US-Außenminister Antony Blinken dankte Ruanda für die Freilassung. "Es ist eine Erleichterung zu wissen, dass Paul wieder mit seiner Familie vereint wird", erklärte Blinken. Er dankte Katar für die "wertvolle Unterstützung", die eine Rückkehr Rusesabaginas in die Vereinigten Staaten ermöglichen werde. "Die USA glauben an ein Ruanda, das friedlich und erfolgreich ist", erklärte Blinken.
Eine ruandische Regierungssprecherin hatte zuvor in Kigali erklärt, die Haftstrafe des gesundheitlich angeschlagenen 68-Jährigen sei "umgewandelt" worden. Rusesabagina war im September 2021 in einem umstrittenen Prozess wegen "Terrorismus" verurteilt worden. Vor zwei Wochen hatte der ruandische Präsident Paul Kagame mitgeteilt, eine Lösung im Fall des Regierungskritikers zu prüfen.
Nach seiner Freilassung soll Rusesabagina nach Angaben der katarischen Regierung zunächst nach Doha geflogen werden. Von dort werde er in die USA ausreisen, teilte ein Außenamtssprecher des Golfemirats mit.
Der Film "Hotel Ruanda" von 2004, durch den Rusesabagina zu internationaler Berühmtheit gelangte, handelt vom Völkermord in Ruanda im Jahr 1994. Damals wurden rund 800.000 Menschen getötet, vor allem Angehörige der Volksgruppe der Tutsi. Rusesabagina rettete als Direktor eines Luxushotels in der Hauptstadt Kigali mehr als tausend Menschen das Leben.
Rusesabagina wurde später zu einem lautstarken Kritiker Kagames, der das Land seit dem Ende des Völkermords regiert, und gründete seine eigene Partei. Seit 1996 lebte Rusesabagina in den USA und in Belgien im Exil. Im August 2020 wurde er in Ruanda festgenommen, als er aus einem Flugzeug stieg, das seiner Annahme nach im Nachbarland Burundi landen sollte.
Belgien, dessen Staatsbürgerschaft Rusesabagina besitzt, hatte den Prozess gegen Rusesabagina kritisiert. Die USA hatten im vergangenen Jahr erklärt, dass "Rusesabagina zu Unrecht inhaftiert ist". Menschenrechtsgruppen werfen Ruanda und dem mit harter Hand regierenden Kagame vor, die Meinungsfreiheit und die Opposition zu unterdrücken.
K.Thomson--BTB