Berliner Tageblatt - "Hotel Ruanda"-Held Rusesabagina wieder zurück in den USA

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"Hotel Ruanda"-Held Rusesabagina wieder zurück in den USA
"Hotel Ruanda"-Held Rusesabagina wieder zurück in den USA / Foto: © BELGA/AFP/Archiv

"Hotel Ruanda"-Held Rusesabagina wieder zurück in den USA

Nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis ist der ruandische Regierungskritiker Paul Rusesabagina in den USA angekommen. "Wir sind froh, dass er zurück auf US-Boden ist", erklärte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, am Mittwoch (Ortszeit) auf Twitter. Der 68-jährige Rusesabagina, der durch den Film "Hotel Ruanda" weltweit bekannt wurde, war vor rund einer Woche in Ruanda aus der Haft entlassen worden.

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Rusesabagina hatte insgesamt 939 Tage im Gefängnis zugebracht. Im August 2020 war er in Ruanda festgenommen worden, als sein Flugzeug mit dem Ziel Burundi ins benachbarte Ruanda umgeleitet worden war. Die UNO hatte dieses Vorgehen als "Entführung" kritisiert. Im September 2021 wurde er in einem umstrittenen Prozess wegen "Terrorismus" zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Anklage hatte ihm vorgeworfen, eine bewaffnete Rebellengruppe unterstützt zu haben.

Die Verhandlungen über eine Freilassung des Oppositionspolitikers hatten Ende 2022 begonnen, vergangene Woche kam es bei Gesprächen zwischen Ruandas Präsident Paul Kagame und dem Emir von Katar zu einem Durchbruch.

Rusesabagina ist durch den Film "Hotel Ruanda" von 2004 zu internationaler Berühmtheit gelangt. Der Film handelt vom Völkermord in Ruanda im Jahr 1994. Damals wurden rund 800.000 Menschen getötet, vor allem Angehörige der Volksgruppe der Tutsi. Rusesabagina rettete als Direktor eines Luxushotels in der Hauptstadt Kigali fast 1200 Menschen das Leben. Ab 1996 lebte Rusesabagina in Belgien und in den USA im Exil.

Menschenrechtsgruppen werfen Ruanda und dem mit harter Hand regierenden Präsidenten Kagame vor, die Meinungsfreiheit und die Opposition zu unterdrücken. Um seine Freilassung zu erwirken, hatte Rusesabagina im Oktober 2022 in einem Gnadengesuch zugesichert, dass er sich bis zu seinem Lebensende nicht mehr politisch in Ruanda engagieren werde.

L.Dubois--BTB