Berliner Tageblatt - Geberkonferenz bringt zu wenig für UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge ein

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Geberkonferenz bringt zu wenig für UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge ein
Geberkonferenz bringt zu wenig für UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge ein / Foto: © AFP/Archiv

Geberkonferenz bringt zu wenig für UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge ein

Bei einer Geberkonferenz des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) ist nicht genügend Geld für die Fortsetzung seiner Hilfsprojekte ab September zusammengekommen. Die Zusagen am Freitag beliefen sich laut UNRWA auf 107,2 Millionen Dollar (100,01 Millionen Euro). Damit stünden für die Arbeit des UN-Hilfswerks insgesamt 812,3 Millionen Euro zur Verfügung. In einem Spendenaufruf im Januar hatte die UNRWA ihren Bedarf allerdings mit 1,6 Milliarden Dollar beziffert.

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Ein Großteil dieser Summe, nämlich 848 Millionen Dollar, sollten in die Grundversorgung der Palästinenser fließen. Dazu zählen Gesundheitszentren und die rund 700 von der UNRWA geleiteten Schulen. Der Rest war für Notfall-Einsätze für Palästinenser im Gazastreifen, im Westjordanland, in Jordanien, Syrien und im Libanon gedacht.

Die UNRWA, die sich fast vollständig über freiwillige Beiträge finanziert, stehe "am Rande des finanziellen Zusammenbruchs", warnte UN-Generalsekretär António Guterres in einer Erklärung, die zum Auftakt der Geberkonferenz am Freitag verlesen worden war. Einem wachsenden Bedarf stünden stagnierende Unterstützungszahlungen gegenüber und einige der wichtigsten und verlässlichsten Geberländer hätten eine Verringerung ihrer Zahlungen angekündigt.

UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini erklärte nach der Geberkonferenz: "Auch wenn wir für die angekündigten Zusagen dankbar sind, liegen sie unterhalb dessen, was das Hilfswerk benötigt, um ab September die 700 UNRWA-Schulen und 140 Kliniken offen zu halten." Er warnte vor einer "Implosion" des Hilfswerks und warb dafür, "langfristige Lösungen" zur Finanzierung der UNRWA zu suchen.

In einer Pressekonferenz am Donnerstag hatte Lazzarini gesagt, in den vergangenen Jahren seien insbesondere die Zahlungen arabischer Länder deutlich zurückgegangen.

Bei der 1949 gegründeten UNRWA sind rund 5,9 Millionen palästinensische Flüchtlinge registriert. Das Hilfswerk beliefert mehr als 1,7 Millionen Palästinenser, insbesondere im Gazastreifen, mit Lebensmitteln.

M.Odermatt--BTB