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Linken-Vorstand trifft sich mit Wagenknecht und fordert Klärung ihrer Pläne
Die Führung der Linkspartei drängt die Abgeordnete Sahra Wagenknecht zu einer Entscheidung über ihren Verbleib in der Partei. Linken-Parteichef Martin Schirdewan sagte am Montag in Berlin, der Parteivorstand habe sich zu einem Gespräch mit Wagenknecht getroffen, über dessen Inhalt Vertraulichkeit vereinbart worden sei. Nicht bestätigen wollte er einen Bericht der Tageszeitung "taz", wonach der Vorstand Wagenknecht dabei ein Ultimatum bis Freitag dieser Woche gesetzt habe, um über ihren Verbleib zu entscheiden.
Schirdewan übte scharfe Kritik an Wagenknechts öffentlichem Liebäugeln mit der Gründung einer eigenen Partei: Dieses Verhalten sei eine "Respektlosigkeit" gegenüber den Mitgliedern, die sich mit großem Engagement für die Linkspartei einsetzten. Schirdewan kritisierte, "dass das Gerede über die Gründung einer Konkurrenzpartei der Partei Die Linke schadet".
Schirdewan kündigte an, dass sich der Linken-Parteivorstand über das weitere Vorgehen in der Causa Wagenknecht "verständigen" werde. Details nannte er nicht. Die "taz" hatte zuvor berichtet, dass der Linken-Vorstand am Samstag nach Ablauf des Ultimatums zusammenkommen will, um über Konsequenzen zu beraten.
Wagenknecht spielt schon länger mit Plänen einer Parteineugründung und will nach eigener Aussage bis Jahresende eine Entscheidung treffen. Zudem kündigte sie an, bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr für die Linke zu kandidieren.
Wagenknecht geht seit einiger Zeit in verschiedenen Punkten in der Linkspartei eigene Wege. Von der Parteispitze wird ihr außenpolitisch unter anderem eine nicht hinreichende Distanzierung von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen.
S.Keller--BTB