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Deutschland und Frankreich machen Druck bei Verhandlungen zu Plastikmüll-Abkommen
Deutschland und Frankreich machen Druck bei den Verhandlungen über ein für 2024 geplantes internationales Abkommen gegen Plastikmüll. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) drängte zum Abschluss von UN-Gesprächen am Freitag in Paris auf globale Einschnitte beim Kunststoffeinsatz. "Wir können das Plastikproblem nicht allein mit Recycling lösen", sagte sie im ZDF-"Morgenmagazin". Dazu sei es zu groß.
Lemke kündigte für Juni eine Novelle für das Verpackungsgesetz in Deutschland an. Damit sollen Mehrweglösungen gefördert und die Müllmenge insgesamt verringert werden. Zwar gebe es in Deutschland ein relativ gutes Systems der Mülltrennung, aber das Land müsse noch besser werden. "Wir hängen hinterher. Wir haben ein sehr hohes Müllaufkommen", betonte die Ministerin.
Der französische Umweltminister Christophe Béchu forderte seinerseits eine rasche Fortsetzung der Verhandlungen nach dem Abschluss der Vorbereitungsgespräche in Paris. "Die Diskussionen müssen bis zum nächsten Treffen in Nairobi nonstop weitergehen, damit wir den Druck erhalten und das Ziel von 2024 schaffen", sagte Béchu am letzten Verhandlungstag.
In Paris enden am Freitag die UN-Gespräche über ein internationales Abkommen zur Eindämmung des Plastikmülls, die am Montag begonnen hatten. Regierungsvertreter aus 175 Ländern suchen dabei nach Wegen für eine geringere Produktion sowie mehr Entsorgung und Recycling. Es ist die zweite von fünf Beratungsrunden.
Im vergangenen Jahr hatten sich die 175 Nationen verpflichtet, sich bis 2024 auf ein rechtlich verbindliches UN-Abkommen gegen die drastisch ansteigende Plastikvermüllung von Umwelt und Meeren zu einigen.
Saudi-Arabien, Russland, China und Indien wollen dabei verhindern, dass der künftige Vertrag mit einer Zweidrittelmehrheit angenommen werden kann. Die weltweite Plastikproduktion hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt. Experten rechnen damit, dass sie sich bis 2060 verdreifachen wird.
L.Dubois--BTB