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Richter veranlasst Einweisung von Hamburger Messerangreiferin in Psychiatrie
Nach dem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof am Freitag mit 18 Verletzten hat ein Haftrichter die Unterbringung der mutmaßlichen Täterin in einer Psychiatrie veranlasst. Der Richter habe einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft Hamburg zugestimmt, teilte die Polizei in der Hansestadt am Samstag mit. Die Tat, bei der vier Menschen lebensgefährlich verletzt wurden, hatte sich am Freitagabend gegen 18.00 Uhr im Hamburger Hauptbahnhof ereignet und für große Bestürzung gesorgt.
Nach bisherigen Erkenntnissen verfügt die 39-jährige Tatverdächtige nach Angaben der Polizei über keinen festen Wohnsitz. Es bestünden zudem "inzwischen sehr konkrete Hinweise auf eine psychische Erkrankung" und "keine Anhaltspunkte für eine politische Motivation" der mutmaßlichen Täterin.
Die Tat hatte sich am Freitagabend gegen 18.00 Uhr im Hamburger Hauptbahnhof ereignet. Wie die Polizei zum Tatablauf mitteilte, soll die Verdächtige nach dem Betreten des Hauptbahnhofs zunächst auf dem Südsteg mit dem Messer hantiert haben. Auf dem Bahnsteig der Gleise 13/14 habe sie dann begonnen, auf die dort auf den Zug Wartenden mit dem Messer einzustechen.
Durch "das sehr schnelle Eingreifen" zweier Passanten, die sich auf dem Bahnsteig befanden, sowie einer Streife habe der Angriff unterbrochen werden können. Die Frau wurde dann umgehend festgenommen. Hinweise darauf, dass sie zum Zeitpunkt der Tat unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stand, bestünden derzeit nicht, hieß es.
Bei der Tat wurden insgesamt 18 Menschen im Alter zwischen 19 und 85 Jahren verletzt. Vier Menschen erlitten lebensgefährliche Verletzungen, sieben schwere und sieben leichte Verletzungen. Die vier lebensgefährlich Verletzten - eine 24-Jährige, ein 24-Jähriger, eine 52 Jahre alte Frau und ein 85-Jähriger - befinden sich laut Polizei inzwischen alle "in einem stabilisierten Zustand".
Die Ermittler baten Zeuginnen und Zeugen des Vorfalls sich zu melden. Film- oder Fotoaufnahmen könnten zudem über ein Online-Hinweisportal eingereicht werden. Der genaue Tatablauf befindet sich den Angaben zufolge "weiter in der Rekonstruktion". Die gemeinsamen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei dauerten an.
Der Vorfall hatte am Freitagabend einen Großeinsatz von Rettungskräften, Feuerwehr und Polizei ausgelöst. Die Hamburger Polizei war mit rund 350 Beamtinnen und Beamten im Einsatz, die Bundespolizei mit etwa 60. Von Feuerwehr und Rettungsdienst waren rund 50 Kräfte vor Ort.
Um die Betreuung von Verletzten, Augenzeugen und Angehörigen kümmerte sich zudem ein 20-köpfiges Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes.
Aufgrund des Einsatzes waren die Gleise 11 bis 14 des Hamburger Hauptbahnhofs mehrere Stunden lang gesperrt. Es kam zu Verspätungen und Umleitungen. Um 01.14 Uhr teilte die Bahn dann mit, dass die Spurensicherung abgeschlossen sei und alle Gleise wieder für den Zugverkehr freigegeben worden seien.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zeigte sich in einem Telefonat mit dem Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bestürzt über den Vorfall. Die Gedanken des Kanzlers seien "bei den Opfern und ihren Angehörigen", teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Freitagabend mit.
"Meine Gedanken sind bei den Opfern der Messerattacke in Hamburg", erklärte auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU). "Ein großer Dank gilt den Polizisten, Rettungskräften und Helfern vor Ort."
W.Lapointe--BTB