Berliner Tageblatt - Nobelpreisträger Yunus wirft "mächtigen Kreisen" in Bangladesch Hetzkampagne vor

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Nobelpreisträger Yunus wirft "mächtigen Kreisen" in Bangladesch Hetzkampagne vor
Nobelpreisträger Yunus wirft "mächtigen Kreisen" in Bangladesch Hetzkampagne vor / Foto: © AFP

Nobelpreisträger Yunus wirft "mächtigen Kreisen" in Bangladesch Hetzkampagne vor

Angesichts von Medienberichten über eine angebliche Spende an Israel hat der Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus "mächtigen Kreisen" in Bangladesch vorgeworfen, eine Hetzkampagne gegen ihn zu führen. "Ich möchte keine Namen nennen, aber ich glaube, dass diese von mächtigen Kreisen unterstützt werden", erklärte der 83-Jährige am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

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Laut Yunus habe "ein Netzwerk von Social-Media-Seiten und Websites" unzählige Falschinformationen über ihn produziert. "Ich habe die Kampagnen in der Hoffnung ignoriert, dass sie von selbst aufhören", sagte er. In den vergangenen Monaten hätten die Desinformationskampagnen jedoch ein "beispielloses Ausmaß" angenommen.

In Berichten zitierten staatliche Medien einen Spitzenfunktionär der Partei Awami League von Regierungschefin Sheikh Hasina, dem zufolge Yunus 10 Millionen Dollar (9,37 Millionen Euro) an Israel gespendet haben soll. Als Quelle wurde zudem eine Erklärung des israelischen Außenministeriums angegeben. Auf AFP-Anfrage gab das Ministerium jedoch an, dass eine solche Erklärung nicht existiere.

Eine mögliche finanzielle Unterstützung Israels ist im mehrheitlich muslimischen Bangladesch äußerst brisant, da das Land Israel als Staat nicht anerkennt.

Der 83-jährige Yunus hatte in den 1980er Jahren die Grameen Bank gegründet, die Mikrokredite an die ärmsten Menschen in Bangladesch vergibt. Für diese Idee wurde der Wirtschaftswissenschaftler 2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Im Zusammenhang mit von ihm gegründeten Sozialunternehmen sieht sich Yunus derzeit mit rund 175 verschiedenen Straf- und Arbeitsgerichtsverfahren konfrontiert. Seine Anwälte betonen seine Unschuld und bezeichnen die Klagen als Schikane der Regierung.

M.Ouellet--BTB