Berliner Tageblatt - Israeli bei Schusswaffenangriff in Tel Aviv getötet

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Israeli bei Schusswaffenangriff in Tel Aviv getötet
Israeli bei Schusswaffenangriff in Tel Aviv getötet / Foto: © AFP

Israeli bei Schusswaffenangriff in Tel Aviv getötet

Bei einem Schusswaffenangriff in Tel Aviv sind am Samstag ein Israeli sowie der palästinensische Angreifer getötet worden. Das Angriffsopfer sei nach seiner Krankenhaus-Einlieferung in einem lebensgefährlichen Zustand seinen Verletzungen erlegen, teilte das Ischilow-Krankenhaus am Samstagabend mit. Nach Angaben der israelischen Polizei hatte sich die Tat in einem Geschäftsviertel von Tel Aviv ereignet, der aus dem Westjordanland stammende Angreifer wurde demnach erschossen.

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Die Polizei sprach von einem "terroristischen Angriff". Städtische Beamte waren demnach im Stadtzentrum auf einen jungen Mann aufmerksam geworden, der sich verdächtig benommen habe. Als sie ihn hätten kontrollieren wollen, habe er das Feuer auf einen der Beamten eröffnet und diesen lebensgefährlich verletzt.

Einem anderen Beamten sei es "gelungen, den Terroristen zu neutralisieren", erklärte die Polizei weiter. Der niedergeschossene Beamte wurde zunächst wiederbelebt. Später informierte das Krankenhaus über den Tod des verletzten Beamten.

Die Klinik erklärte, der 42 Jahre alte Vater von drei Kindern sei "getötet worden, als er unter Einsatz seines Körpers einen größeren Angriff verhinderte und mit seinem Tod zahlreiche Leben rettete". Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu lobte ebenfalls die "Wachsamkeit der Beamten der städtischen Sicherheitspatrouille (...), die es ermöglicht hat, einen viel schlimmeren Angriff zu verhindern".

Die israelischen Sicherheitsbehörden teilten mit, bei dem getöteten Angreifer habe es sich um einen 22-jährigen Palästinenser aus Dschenin im Westjordanland gehandelt. Er sei ein Sympathisant der bewaffneten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad gewesen.

Am Freitag hatten jüdische Siedler im Westjordanland bei gewaltsamen Zusammenstößen einen 19-jährigen Palästinenser getötet. Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas hatte daraufhin zu Racheakten aufgerufen. Den Angriff in Tel Aviv bezeichnete ihr Sprecher Abdel Latif al-Kanu am Samstag als "Antwort auf die Verbrechen der Besatzung und der Siedler gegen unser Volk". Die Hamas reklamierte den Angriff jedoch nicht für sich.

Die Gewalt im israelisch-palästinensischen Konflikt hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Erst am Freitag hatten israelische Siedler im Westjordanland einen 19-jährigen Palästinenser getötet.

Seit Beginn des Jahres sind laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Zahlen mindestens 208 Palästinenser, 28 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener getötet worden. Bei einem großen Teil der Opfer handelt es sich um Zivilisten.

K.Thomson--BTB