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Heftige Zusammenstöße bei Protesten gegen armenische Regierung in Eriwan
In der armenischen Hauptstadt Eriwan haben am Mittwoch tausende Menschen teils gewaltsam gegen den Umgang der Regierung mit der Krise in Berg-Karabach demonstriert. Demonstranten bewarfen die Polizisten mit Steinen und Flaschen, berichtete ein AFP-Journalist. Die Sicherheitskräfte setzten Blendgranaten ein und nahmen mehrere Menschen fest. Gleichzeitig drohten sie mit "Sondermaßnahmen", sollten die Zusammenstöße andauern.
Die Demonstranten hatten sich vor dem Büro von Regierungschef Nikol Paschinjan versammelt und die umliegenden Straßen blockiert. Sie warfen der Regierung vor, die mehrheitlich armenische Bevölkerung der selbsternannten Republik Berg-Karabach im Stich gelassen zu haben.
Kämpfer der umstrittenen Region hatten sich am Mittwoch, einen Tag nach Beginn einer aserbaidschanischen Militäroffensive, mit den Streitkräften Aserbaidschans auf eine Waffenruhe geeinigt. Die Behörden von Berg-Karabach erklärten zudem, Verhandlungen mit Baku über die Integration der mehrheitlich von Armeniern bewohnten Region in das verfeindete Nachbarland akzeptiert zu haben. Paschinjan erklärte später in einer Fernsehansprache, dass Eriwan "an der Ausarbeitung des Textes der Waffenstillstandserklärung in Berg-Karabach" nicht beteiligt gewesen sei.
Der 20-jährige Demonstrant Sarguis Hajats forderte die Abdankung Paschinjans, da dieser das Land "nicht führen" könne. "Wir verlieren unsere Heimat, unser Volk", sagte er. Der aus Berg-Karabach stammende Hasmik Manukjan sagte unter Verwendung des armenischen Namens für die Region, "die ganze Welt hat Arzach verlassen". Nach Angaben des Oppositionspolitikers Ischchan Sagateljan wollen die Oppositionsfraktionen das Parlament auffordern, ein Amtsenthebungsverfahren gegen Paschinjan einzuleiten.
C.Kovalenko--BTB