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Ukraine: Russischer Beschuss von Frontstadt Awdijiwka lässt nach
In der Ukraine haben die seit zwei Monaten anhaltenden heftigen Kämpfe um die Stadt Awdijiwka nach Angaben des Bürgermeisters nachgelassen. Es habe in den vergangenen 24 Stunden weniger Angriffe durch russische Bodentruppen gegeben, sagte Bürgermeister Witali Barabasch am Sonntag dem ukrainischen Fernsehsender Freedom. Unterdessen wurden nach Behördenangaben in der südukrainischen Region Cherson mindestens zwei Menschen bei russischem Beschuss getötet.
Den aus seiner Sicht festzustellenden Rückgang des Kampfgeschehens rund um das ostukrainische Awdijiwka erklärte Bürgermeister Barabasch mit "großen Verlusten" seitens der russischen Truppen sowie mit widrigen Witterungsbedingungen. Diese Angaben konnten von AFP nicht unabhängig geprüft werden. Russlands Streitkräfte griffen zwar weiterhin "fast rund um die Uhr" die in der Stadt gelegene Kokerei an, den russischen Truppen gehe jedoch "die Puste aus", sagte Barabasch.
Das in der Region Donezk nur wenige Kilometer von der gleichnamigen Großstadt entfernte Awdijiwka ist einer der Schwerpunkte der Kämpfe an der Front zwischen ukrainischen und russischen Truppen geworden. Russische Einheiten haben Stellungen östlich, nördlich und südlich der weitgehend zerstörten Stadt bezogen, sie ist nur noch über eine asphaltierte Straße mit dem ukrainischen Umland verbunden. Die ukrainische Armee erklärt ihrerseits, den russischen Angriffen standzuhalten.
Russische Streitkräfte und pro-russische Separatisten kontrollieren seit 2014 große Teile der Region Donezk. Es ist eines von vier Gebieten im Osten und Süden der Ukraine, die Moskau im vergangenen Jahr für annektiert erklärt hatte, ohne die vollständige militärische Kontrolle über diese Gebiete zu haben.
In der südukrainischen Region Cherson wurden indes am Sonntag nach ukrainischen Angaben mindestens zwei Menschen bei russischen Angriffen getötet und sieben weitere verletzt. In der am Ufer des Flusses Dnipro gelegenen Ortschaft Sadowe nahe der Stadt Cherson sei ein 78-jähriger Mann durch russischen Beschuss getötet worden.
In der Stadt Cherson wurde demnach eine Frau auf der Straße bei einem Angriff getötet. Der Dnipro ist in der Region um Cherson die Grenze zwischen russisch besetztem und von der Ukraine kontrolliertem Gebiet.
Der ukrainischen Armee zufolge nahm Russland zudem mehrere ukrainische Regionen erneut mit iranischen Schahed-Kampfdrohnen unter Beschuss. Zehn der unbemannten Flugobjekte seien abgefangen worden, hieß es im täglichen Bericht der Streitkräfte. Zudem habe eine russische Ch-59-Rakete ihr Ziel verfehlt.
Im vergangenen Winter hatte Russland die ukrainische Infrastruktur zur Energieversorgung massiv unter Beschuss genommen. Die Ukraine baute daraufhin mit Blick auf den diesjährigen Winter ihre Luftabwehr erheblich aus.
Am Samstag waren bei russischen Angriffen in der Ostukraine nach ukrainischen Angaben ein Mensch getötet und vier weitere Zivilisten verletzt worden. Ein Zivilist sei beim Beschuss der Stadt Tschassiw Jar in der Region Donezk getötet worden, teilte das ukrainische Innenministerium im Onlinedienst Telegram mit. Unter den Verletzten seien ein Mann und seine Tochter, die in der Grenzstadt Semeniwka Verwandte hätten besuchen wollen.
Der Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod warf der Ukraine indes am Sonntag einen Angriff auf mehrere Ortschaften vor. Die Orte seien durch Drohnen und Artillerie unter Beschuss genommen worden, erklärte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Dabei seien jedoch weder Menschen verletzt worden noch größerer Sachschaden entstanden.
W.Lapointe--BTB