Berliner Tageblatt - Sozialverbände pochen auf ausreichende Höhe des Sofortzuschlags für Kinder

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Sozialverbände pochen auf ausreichende Höhe des Sofortzuschlags für Kinder
Sozialverbände pochen auf ausreichende Höhe des Sofortzuschlags für Kinder / Foto: ©

Sozialverbände pochen auf ausreichende Höhe des Sofortzuschlags für Kinder

Sozialverbände pochen auf eine ausreichende Höhe des von der Ampel-Koalition geplanten Sofortzuschlags für Kinder. "Der in der Diskussion befindliche Betrag von 25 Euro deckt den tatsächlichen Bedarf von Kindern und Jugendlichen für eine soziokulturelle Teilhabe nicht ab", erklärte das Deutsche Kinderhilfswerk am Dienstag in Berlin. Dadurch entstehe der "Eindruck von Politik nach Kassenlage".

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Insbesondere vor dem Hintergrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten von Familien sei eine echte Besserstellung nötig, erklärte das Kinderhilfswerk. Bei der konkreten Ausgestaltung komme es zudem darauf an, dass der Sofortzuschlag auch wirklich alle Kinder erreicht.

Die Bundesregierung will bis zur Einführung der geplanten Kindergrundsicherung einen monatlichen Sofortzuschlag gewähren, der Kindern aus sozial benachteiligten Familien schnell hilft. In der Kindergrundsicherung sollen verschiedene Leistungen für Familien mit Kindern zusammengeführt werden. Derzeit stimmen sich nach Angaben des Sozialverbandes VdK Bundesfamilien-, Bundessozial- und Bundesfinanzministerium über Höhe und Auszahlungsmodalitäten ab.

"Wir begrüßen ausdrücklich den geplanten Sofortzuschlag", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele. "Allerdings drängt sich aktuell der Eindruck auf, dass er möglichst wenig kosten soll und seine Berechnung sich unnötig lang hinzieht." Aber bei Kindern aus sozial benachteiligten Familien dürfe nicht länger gespart werden. "Wir brauchen sofort diesen Zuschlag, und er muss ausreichend hoch sein."

Auch das Zukunftsforum Familie (ZFF) verlangte einen Sofortzuschlag in ausreichender Höhe. Die aktuellen Regelsätze in der Grundsicherung seien zu gering und ermöglichten keine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, erklärte die ZFF-Vorsitzende Britta Altenkamp.

Berechnungen zeigten, dass aktuell durchschnittlich knapp 78 Euro willkürlich von der statistisch ermittelten Höhe des Bedarfs von Kindern und Jugendlichen abgezogen würden, sagte Altenkamp. Wenn die Koalition Kinderarmut von Beginn an aktiv begegnen wolle, "dann sollte sie sich beim Sofortzuschlag mindestens an dieser Höhe orientieren".

K.Thomson--BTB