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Trump: Israel sollte iranische Atomanlagen nicht angreifen
US-Präsident Donald Trump hat Israel dazu aufgefordert, Angriffe auf iranische Atomanlagen angesichts der laufenden Verhandlungen über ein Atomabkommen mit Teheran zu unterlassen. "Wir stehen kurz vor einer ziemlich guten Einigung", sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten. Er warnte vor einem "massiven Konflikt" in der Region, falls Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bereits geäußerte Erwägungen über einen Angriff auf iranische Atomanlagen in die Tat umsetzen würde.
"Ich will nicht, dass sie reingehen, weil ich glaube, es könnte alles vermasseln", sagte Trump und bezog sich dabei auf ein mögliches Abkommen mit Teheran. Ein israelischer Angriff sei nicht ausgeschlossen, sagte der US-Präsident. "Ich möchte nicht sagen, dass er unmittelbar bevorsteht, aber es sieht so aus, als ob es etwas ist, das sehr wohl passieren könnte."
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sagte bei einem Besuch in Rom, es liege "in den Händen des Iran, wie sich die Angelegenheit weiterentwickelt". Deutschland gebe gemeinsam mit seinen Partnern Großbritannien und Frankreich dem Iran "das klare Signal (...), dass wir erwarten, dass der Iran glaubwürdig Abstand von jeglichen Plänen nimmt, sich nuklear zu bewaffnen".
Wadephul verwies auf den sogenannten Snapback-Mechanismus, der die Wiedereinführung vieler Sanktionen gegen den Iran ermöglichen würde. "Jeder möchte das vermeiden. Jeder möchte jede Eskalation vermeiden. Aber wir werden nicht tatenlos zusehen, dass der Iran nuklear bewaffnet wird", betonte der CDU-Politiker.
Am Sonntag werden die USA und der Iran ihre Atomgespräche nach Angaben aus dem Oman in Maskat, der Hauptstadt des Golfstaats, fortsetzen. Delegationen aus Washington und Teheran hatten Mitte April Gespräche über eine neue Vereinbarung aufgenommen, die das von US-Präsident Donald Trump während seiner ersten Amtszeit im Jahr 2018 aufgekündigte internationale Atomabkommen mit dem Iran ersetzen soll. Die ersten fünf Verhandlungsrunden blieben jedoch ohne Ergebnis.
Trump dringt seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus auf eine neue Vereinbarung - und droht dem Iran für den Fall eines Scheiterns der Gespräche mit einem militärischen Vorgehen. Der Iran drohte seinerseits für den Fall eines Konflikts mit den USA mit Angriffen auf US-Stützpunkte im Nahen Osten. Trump kündigte am Mittwoch an, US-Personal aus dem Nahen Osten abzuziehen, "weil es ein gefährlicher Ort sein könnte".
Die westlichen Staaten, allen voran Irans Erzfeinde USA und Israel, werfen Teheran vor, Atomwaffen anzustreben. Teheran bestreitet dies seit Jahren. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist der Iran jedoch der einzige Staat ohne Atomwaffen, der Uran in hohem Maße anreichert.
N.Fournier--BTB