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Am Rande einer mit Spannung erwarteten Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts haben hunderte Demonstranten vor dem Sitz von Regierungschef Benjamin Netanjahu in Jerusalem ein Ende des Kriegs gegen die Hamas und eine Rückholung der im Gazastreifen verbliebenen Geiseln gefordert. Unter den Teilnehmern der Demonstration am Donnerstagabend waren die ehemaligen Geiseln Sharon Cunio und Yehud Arbel, die auf Transparenten die Freilassung ihrer noch immer Gazastreifen festgehaltenen Lebensgefährten forderten.
Mehrere Demonstrationsteilnehmer äußerten der Nachrichtenagentur AFP gegenüber die Sorge, dass eine Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen die Lebensgefahr für die noch lebenden Geiseln weiter erhöhen würde. "Die einzige Möglichkeit, die Geiseln nach Hause zu bringen, besteht darin, den Krieg zu beenden und das Leid der Geiseln und all derer, die diesen schrecklichen Konflikt durchleben, zu beenden – darunter die Bewohner Gazas, Soldaten, Familien und wir alle“, sagte die Demonstrantin Sharon Kangasa-Cohen.
Fast zwei Jahre nach dem brutalen Überfall der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 befinden sich immer noch 49 Geiseln im Gazastreifen. 27 davon sind nach Einschätzung des israelischen Militärs tot.
Am Donnerstag kam das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um über das weitere Vorgehen im Gazastreifen zu beraten. Im Vorfeld sagte Regierungschef Netanjahu dem US-Sender Fox News, Israel wolle den Gazastreifen unter seine Kontrolle bringen - ihn aber nicht regieren, sondern an "arabische Kräfte" übergeben.
Israelische Medien hatten zuvor unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, dass Netanjahu um eine Ausweitung des Militäreinsatzes ersuchen wolle. Dies umfasse auch dicht besiedelte Gebiete wie die Stadt Gaza, in denen mutmaßlich Geiseln festgehalten werden.
Den Berichten zufolge zielt der dem Sicherheitskabinett vorgelegte Plan darauf ab, die islamistische Palästinenserorganisation Hamas endgültig zu zerschlagen und sie unter Druck zu setzen, die verbliebenen Geiseln freizulassen.
R.Adler--BTB