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Ukrainer Romantschuk: IOC-Entscheidung "große Schande"
Der ukrainische Schwimmstar Mychajlo Romantschuk hat die IOC-Entscheidung gebrandmarkt, russische und belarussische Sportler als neutrale Einzelathleten zu den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris zuzulassen. Dies sei eine "große, große Schande für die Welt des Sports", sagte Romantschuk am Rande der Kurzbahn-Europameisterschaften im rumänischen Otopeni.
"Die Russen haben ukrainische Städte, ukrainische Zivilisten, ukrainische Sportler und ukrainische Sporteinrichtungen angegriffen - und jetzt dürfen sie an Wettkämpfen teilnehmen. Das ist nicht normal", führte der Olympia-Silbermedaillengewinner von Tokio aus: "Mehr als 400 Sportler sind in diesem Krieg gestorben. Und jetzt nehmen wir sie zu den Olympischen Spielen mit? Wenn ihr euch nicht an die Regeln haltet, wenn ihr euch nicht an den Weltfrieden haltet, warum dürft ihr dann überhaupt antreten?"
Der internationale Schwimmverband World Aquatics kündigte im September die Wiederaufnahme der Russen ab 2024 an - im Gegensatz zum Leichtathletik-Weltverband, der immer noch am Ausschluss festhält. Eine Haltung, die dem 27-jährigen Romantschuk imponiert. World-Athletics-Präsident Sebastian Coe habe "gesagt, dass es, solange der Krieg nicht vorbei ist, keine Russen geben wird. Mir gefällt diese Entscheidung, und meiner Meinung nach sollten alle das Gleiche tun."
An einen Boykott denkt der Ehemann der Weltklasse-Weit- und Dreispringerin Maryna Bech-Romantschuk allerdings nicht. "Ich muss meine Arbeit machen. Meine beste Arbeit ist es, zu schwimmen, die Ukraine zu repräsentieren und mit Ihnen zu sprechen, viele Interviews zu geben, das ist mein Job", sagte Romantschuk, Freund und zugleich Kontrahent von Deutschlands Topschwimmer Florian Wellbrock.
R.Adler--BTB