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Geplantes Dateninstitut für besseren Zugang und Teilen von Daten nimmt Form an
Ein Institut, das die Verfügbarkeit und den Zugang zu Daten vorantreibt und deren Potenzial besser ausschöpft: Die von der Regierung eingesetzte Kommission zur Gründung eines nationalen Dateninstituts hat auf dem Digitalgipfel in Berlin erste Eckpunkte dafür präsentiert. Demnach soll das Institut anhand von konkreten Anwendungsfällen aufgebaut werden und sich am Bedarf der Praxis orientieren.
Die Gründungskommission sieht in der gemeinschaftlichen Nutzung von Daten das "Leitthema des Dateninstituts". Es soll nicht nur dabei helfen, verfügbare Daten zu bündeln, zu teilen und auszuwerten, sondern zum Beispiel auch als Beratungseinrichtung dienen. Für den Aufbau und die Arbeit des Dateninstituts sind ab kommendem Jahr bis 2025 jährlich zehn Millionen Euro vorgesehen.
Die Gründungskommission entwickelte drei konkrete Pilotprojekte für das Institut: den Aufbau einer Mobilitätsdatenplattform, die sich auf die öffentliche Infrastruktur konzentriert, die Bündelung von Energiedaten zur referenzbasierten Anwendung von Preisbremsen, sowie ein Projekt zur freiwilligen Datenteilung in Wirtschaft und Wissenschaft am Beispiel der Long-Covid-Forschung.
Damit würden "Anwendungsfälle ausgewählt, die einen Beitrag zu aktuellen und drängenden Herausforderungen leisten können", erklärte Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Die Gründungskommission zeige in ihrem Zwischenbericht, welchen Nutzen ein intelligenter Einsatz von Daten für den Einzelnen und das Gemeinwohl haben könne.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) fügte hinzu, die Vorschläge der Kommission würden gern aufgenommen, "um nun zügig das Dateninstitut zu gründen und die Datennutzung in Deutschland voranzubringen". Die Gründung eines solchen Instituts ist ein im Koalitionsvertrag formuliertes Ziel der Bundesregierung. Ein Dateninstitut solle "Datenverfügbarkeit und -standardisierung vorantreiben, Datentreuhändermodelle und Lizenzen etablieren", heißt es dort.
Der Digitalverband Bitkom mahnte beim Thema Digitalisierung zu mehr Tempo. "Ein bisschen Veränderung hier, ein wenig dort und vor allem niemandem auf die Füße treten - so kommen wir nicht weiter", sagte Verbandspräsident Achim Berg beim Digitalgipfel in Berlin. "Wir müssen jetzt sehr schnell und sehr konsequent Verwaltungen und Unternehmen durchdigitalisieren. Wir brauchen eine digitale Zeitenwende in Deutschland." Nötig sei eine neue, offene Kultur des Datenteilens und "mehr Open Data in Deutschland".
Angesichts von 137.000 unbesetzten Stellen für IT-Expertinnen und -Experten mahnte Berg zudem, das Problem des Fachkräftemangels zu lösen. Dabei könne auch der angekündigte Digitalpakt 2.0 für die Schulen einen wichtigen Beitrag leisten.
A.Gasser--BTB