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Viele Mittelständler fordern Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke
Viele Mittelständler fordern einer Umfrage zufolge, wegen der sprunghaft gestiegenen Energiekosten auch eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke zu prüfen. Das berichtete das "Handelsblatt" am Donnerstag unter Berufung auf eine Umfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) unter 1127 mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmern.
Demnach fordern 55 Prozent der Befragten im Kampf gegen die hohen Strompreise eine Ausweitung der Erzeugungskapazitäten – und damit eine Verlängerung der Laufzeiten der vorhandenen Atomkraftwerke sowie eine weitere Verstromung von Braun- und Steinkohle. Für eine Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent auf Strom, wie sie beim Gas vorgesehen ist, sprachen sich 48 Prozent der Befragten aus.
Nach der passenden Unterstützung für den Mittelstand befragt gaben 59 Prozent eine Senkung der Stromsteuer an, 58 Prozent sprachen sich für einen speziellen Strompreis für Unternehmen aus.
Der Energieexperte des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, Manuel Frondel, brachte ins Gespräch, die verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland möglicherweise bis 2024 laufen zu lassen. "Die pragmatische Vorgehensweise der Regierung ist zu begrüßen", sagte er der "Rheinischen Post". Es sollte jedoch darüber nachgedacht werden, "aus Versorgungssicherheitsgründen die AKW bis nach dem Winter 2023/2024 laufen zu lassen". Eine Gas- und Strommangellage sei im übernächsten Winter noch viel eher zu erwarten als diesen Winter.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Dienstagabend erklärt, dass er den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim im ersten Quartal 2023 für notwendig hält. Grund sei die Versorgungssituation in Frankreich, wo über die Hälfte der Atomkraftwerke nicht am Netz sei.
W.Lapointe--BTB