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Frankreich führt neue Wetterkarten zur Waldbrandgefahr ein
Nach einem Horror-Sommer der Waldbrände im vergangenen Jahr veröffentlicht der französische Wetterdienst von Freitag an bis zum Ende des Sommers täglich Wetterkarten zum Waldbrandrisiko. Die Karten zeigen in verschiedenen Farben an, wie hoch die Waldbrandgefahr in jedem Département ist. Ähnliche Karten gibt es bereits in den USA, Griechenland und Spanien.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versprach bei einem Treffen mit Feuerwehrleuten und Vertretern des Zivilschutzes am Freitag in Nîmes eine weitere Aufstockung der Mittel zur Brandbekämpfung. Die Zahl der Flugzeuge und Hubschrauber werde von 38 auf 47 erhöht, sagte Macron. Bis 2027 sollten demnach in Frankreich erstmals wieder Löschflugzeuge hergestellt werden. Der Luftstützpunkt in Nîmes solle künftig eine Drehscheibe für Einsätze rund ums Mittelmeer werden.
Außerdem solle die Aufforstung intensiviert werden. Bis zum Jahr 2030 sollen eine Milliarde Bäume in Frankreich gepflanzt werden, bekräftigte Macron.
In Frankreich hatte es im vergangenen Jahr besonders schlimme Vegetationsbrände an der Atlantikküste gegeben, unter anderem an der bei Urlaubern beliebten Dune du Pilat. Insgesamt waren 72.000 Hektar abgebrannt, sechs Mal mehr als im Schnitt der vergangenen Jahre. Etwa 60.000 Menschen mussten zeitweise in Sicherheit gebracht werden.
In diesem Jahr waren bis Mitte Mai bereits 21.000 Hektar Vegetation abgebrannt, 6.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. "Etwa 90 Prozent der Feuer wurden von Menschen ausgelöst (...), etwa durch Zigarettenstummel, Grillfeuer oder Schleifmaschinen", betonte kürzlich Umweltminister Christophe Béchu.
Der Klimawandel verstärkt das Risiko: Je höher die Temperaturen und je trockener die Vegetation, desto schlimmer werden die Brände. Bei Temperaturen über 30 Grad, einer Luftfeuchtigkeit von weniger als 30 Prozent und einem Wind mit Windstärken von mehr als 30 Stundenkilometern ist das Risiko besonders hoch.
T.Bondarenko--BTB